Die Fussball-Europameisterschaft findet statt! In Frankreich wollen die Behörden mit dem heutigen Spiel jeden Zweifel ausräumen, dass das Fussballfest wegen der bestehenden Terrorbedrohung doch noch verschoben oder gar abgesagt werden muss.
«Es braucht grosse Sportveranstaltungen, grosse kulturelle Anlässe und Volksfeste, um zu zeigen, dass wir ein freies Volk sind, das keine Angst hat – trotz der terroristischen Bedrohung», sagte Premierminister Manuel Valls gegenüber dem französischen Radiosender Europe 1.
Mehr Sicherheitskontrollen, mehr Eingänge
Dass diese Bedrohung weiterhin real ist, zeigt das Sicherheitsdispositiv beim Testspiel im Stade de France. Alle Matchbesucher müssen sich auf zwei Kontrollen einstellen. Die Fans werden bereits ausserhalb des Stadions kontrolliert und dann ein zweites Mal beim Einlass ins Stadion.
Experten sehen das Spiel denn auch als Test: Wie lange dauert es, bis die mehreren 10'000 Besucher durch den Sicherheitsgürtel ins Stadion gelangen? «Man muss die Anzahl Eingänge erhöhen, verdrei- oder vervierfachen, mehr Personal einstellen», sagt der Deutsche Helmut Spahn. Er war Sicherheitschef der WM 2006 in Deutschland.
Neben privaten Sicherheitsleuten stehen rund 400 Polizisten im Einsatz. Ausserdem positioniert die Polizei Scharfschützen rund um das Stadion. Ähnliche Massnahmen sind auch für die EM-Spiele im Juni vorgesehen.
Für Helmut Spahn liegt die Herausforderung nun darin, die Balance zwischen Sicherheitsmassnahmen und Fussballfest zu finden. «Die Menschen müssen sich sicher fühlen, damit sie das Spiel geniessen können.»