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International Frankreichs Reichensteuer trifft auch Fussballclubs

Die sozialistische Regierung macht keine Ausnahmen: Von der neuen Reichensteuer in der Höhe von 75 Prozent sind auch französische Fussballclubs betroffen. Das könnte zu einem Problem bei der Verpflichtung internationaler Stars werden.

Die neue Reichensteuer macht auch vor Fussballclubs nicht Halt. Dies stellte das Büro von Regierungschef Jean-Marc Ayrault in Paris richtig: «Alle Unternehmen, die Löhne über eine Million Euro zahlen, werden betroffen sein.»

Zlatan Ibrahimovic bei seiner Verpflichtung für St. Germain vor dem Eiffelturm mit einem Trikot in den Händen.
Legende: Kann sich Paris St. Germain Spieler wie Zlatan Ibrahimovic in Zukunft noch leisten? Reuters

Ayrault widersprach damit einer Aussage des Präsidenten von Frankreichs Fussballverband, Noël Le Graët, wonach man ihm zugesichert habe, dass Fussballclubs von der Steuer verschont blieben – und damit auch jene, die Spieler unter Vertrag haben, die über eine Million Euro pro Jahr verdienen.

Der Regierungschef habe ihm gesagt, dass nur Grossunternehmen die Steuer zahlen müssten. Fussballclubs würden aber als kleine oder mittlere Unternehmen angesehen, sagte Le Graët zur Zeitung «Le Parisien».

Das Büro des Regierungschefs betonte nun aber, dieses Gespräch Ayraults mit Le Graët habe im Dezember stattgefunden und damit noch vor der Entscheidung des Verfassungsrates. Dieser hatte die ursprünglich geplante Reichensteuer verworfen.

Keine Ausnahmen für Fussballvereine

Audio
Reiche Clubs werden zur Kasse gebeten.
aus SRF 4 News aktuell vom 02.04.2013.
abspielen. Laufzeit 4 Minuten 41 Sekunden.

Die Reichensteuer sähe keine Ausnahmen vor, sagt auch Rudolf Balmer, Journalist in Paris. «Die französische Regierung will sich das Geld, das sie dringend braucht, dort holen, wo die Kassen offenbar noch voll sind.»

Das sei bei gewissen Spitzenclubs im Fussball der Fall. Namentlich bei jenen, «die sich Stars wie Zlatan Ibrahimovic leisten und ihnen mehr als eine Million Euro im Jahr bezahlen können», so Balmer. Die hohe Besteuerung gelte auch auf die Gefahr hin, dass diese Stars dann in Zukunft vielleicht woanders kicken werden.

Ausschliesslich Angestellte betroffen

Der französische Staatschef François Hollande hatte das neue Modell für die Reichensteuer vergangene Woche vorgestellt. Danach soll die Steuer in Höhe von 75 Prozent künftig direkt von den Unternehmen bezahlt werden und nicht von Einzelpersonen mit einem Lohn ab einer Million Euro. Der Unternehmerverband Medef hatte dies als «unternehmensfeindlich» kritisiert.

Medef warf zudem die Frage auf, ob Spitzenverdiener in freien Berufen oder Künstler davon nun nicht mehr betroffen seien. Fleur Pellerin, Ministerin für den Mittelstand, sagte dem Sender France Inter daraufhin, dass alle Lohnempfänger mit Bezügen von mehr als einer Million Euro seien betroffen. Sie fügte aber hinzu: «Die Künstler oder Sportler, die keine Angestellten sind, sind nicht betroffen.»

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