Der Unfall war 2005 Auslöser für wochenlange Jugendrevolten, bei denen mehr als 9000 Autos angezündet wurden. Die Jugendlichen hatten sich im Pariser Vorort Clichy-sous-Bois auf ihrer Flucht vor der Polizei in einem Transformatorenhäuschen in Lebensgefahr gebracht und starben dort durch einen Stromschlag.
Nun standen die beiden Polizisten in Rennes vor einem Strafgericht. Aus dessen Sicht hatten die Angeklagten jedoch verhältnismässig gehandelt. Eine unmittelbare Gefahr für die beiden Jugendlichen sei nicht erkenntlich gewesen. Das Gericht sprach die Polizisten deswegen frei.
Anklage und Verteidigung hatten während der Verhandlung jeweils Freisprüche gefordert. Damit ist eine Berufung gegen das Urteil nicht möglich. Dennoch kündigte der Anwalt der Familien der beiden Jugendlichen an, gegen die Entscheidung vorgehen zu wollen.
Kommt es nach dem Freispruch zu neuen Unruhen?
Im französischen Fernsehen reagierten Angehörige der Jugendlichen fassungslos. «Es gibt keine Gerechtigkeit auf Erden», sagte der Bruder von einem der Getöteten. «Schande», rief eine Frau im Gerichtssaal. Der Anwalt der Angeklagten wollte nicht von einem Sieg sprechen. Wenn es einen Erfolg gebe, dann den der Justiz.
Auf Twitter entbrannte umgehend eine Debatte über das Urteil. Neben Zustimmung zu der Entscheidung gab es auch viel Kritik, weil der Tod der beiden Jugendlichen keine juristischen Konsequenzen nach sich gezogen habe. Dabei wurde auch über neue Unruhen spekuliert. Während des Prozesses selbst war es nicht zu Ausschreitungen gekommen.