Der führende religiöse Führer des Al-Kaida-Ablegers im Jemen, Ibrahim al-Rubaisch, ist bei einem US-Drohnenangriff getötet worden. Dies gab das Terrornetz über Twitter bekannt. Al-Rubaisch, der fast fünf Jahre lang Häftling im US-Gefangenenlager Guantánamo gewesen war, sei in der Nacht zum Montag zusammen mit anderen Dschihadisten Opfer eines Luftangriffs der von Saudiarabien angeführten Koalition geworden, hiess es in der Mitteilung. Ihre Echtheit konnte zunächst nicht überprüft werden.
Der Saudi al-Rubaisch führte den Titel eines Muftis in der jemenitischen Kaida. Er lieferte theologische Begründungen für die angebliche Rechtmässigkeit von Terroranschlägen gegen Vertreter des saudischen Königshauses. Weiter setzte er sich mit den Argumenten der monarchietreuen saudiarabischen Kleriker auseinander, die die Vorgehensweise von Al-Kaida ablehnen.
Entradikalisierung hat nichts gebracht
Al-Rubaisch erhielt in Osama bin Ladens afghanischem Lager Al-Faruk eine militärische Ausbildung. Ende 2001 wurde er in Pakistan verhaftet, an die Amerikaner übergeben und nach Guantánamo auf Kuba gebracht.
Nach seiner Freilassung 2006 wurde Al-Rubaisch in seiner saudi-arabischen Heimat in ein Entradikalisierungsprogramm aufgenommen. Bald darauf verschwand er jedoch über die Grenze zum benachbarten Jemen und schloss sich der dortigen Kaida an.