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International Für die USA ist klar: Assad-Regime steht hinter Giftgas-Einsatz

UNO-Inspektoren haben Beweise für den Einsatz von Giftgas in Syrien gefunden. Wer die Schuldigen sind, steht nicht in dem Bericht. Die USA hegen jedoch keine Zweifel: Die syrische Führung trägt die Verantwortung für den Giftgaseinsatz.

Nach dem UNO-Bericht zum Giftgaseinsatz in Syrien sehen die USA die Schuld klar bei der Regierung in Damaskus. «Die technischen Daten machen deutlich, dass nur das Regime in der Lage ist, Angriffe dieser Grössenordnung auszuführen», sagte UNO-Botschafterin der USA, Samantha Power, in New York.

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«Und wir wissen ja, dass das Regime Sarin besitzt. Sie haben sich vorbereitet und Gasmasken ausgegeben. Sie haben Testraketen abgefeuert. Die Gesetze der Logik lassen nur den Schluss zu, dass das Regime hinter den Angriffen steht.»

Das Expertenteam habe bestätigt, dass das Giftgas professionell hergestellt worden sei. «Die Qualität des Sarins war höher als das, was Saddam Hussein 1988 genutzt hat. Es hatte den Experten zufolge nicht die Charakteristik, als sei es provisorisch produziert worden.» Russland hatte vor einigen Wochen behauptet, es verfüge über klare Beweise, dass das Gas nicht industriell, sondern behelfsmässig hergestellt worden sei. Deshalb müsse es von den Rebellen stammen.

Europäer fordern Resolution

Frankreichs Aussenminister Laurent Fabius hatte nach der Veröffentlichung des Berichts umgehend gesagt, es bestehe «kein Zweifel», dass die Regierung von Präsident Baschar al-Assad hinter dem Angriff stecke.

Gemeinsam mit seinen Kollegen aus den USA und Grossbritannien, John Kerry und William Hague, forderte Fabius in Paris eine starke und robuste Resolution der Vereinten Nationen, in der der Führung in Damaskus feste Fristen zur Zerstörung ihres Chemiewaffenarsenals gesetzt werden.

Anders als die französische Regierung hat der deutsche Aussenminister Guido Westerwelle nach der Veröffentlichung des Berichts eine klare Schuldzuweisung vermieden. Westerwelle erklärte, mit dem Bericht gebe es nun Gewissheit, dass am 21. August in Syrien Chemiewaffen eingesetzt worden seien. Dies stelle ein «zivilisatorisches Verbrechen» dar und die Verantwortlichen müssten zur Rechenschaft gezogen werden, forderte der FDP-Politiker.

Russland hingegen warnte davor, eine UNO-Resolution anzustreben, die automatisch militärische Strafmassnahmen gegen Syrien erlauben würde.

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