Griechische Steuerfahnder haben in gestohlenen Daten über Schweizer Bankkunden mögliche Steuersünder ausfindig gemacht. Laut dem stellvertretenden Finanzminister Tryfon Alexiadis wurden «hunderte von Namen» identifiziert. Die Daten stellte das deutsche Bundesland Nordrhein-Westfalen zur Verfügung.
Erste Strafverfahren seien bereits eröffnet, sagte Alexiadis. Griechenland hoffe nun auf Einnahmen für den Staatshaushalt. Zudem gehe von den Ermittlungen die politische Botschaft aus, dass die Regierung in Athen den klaren Willen habe, gegen Steuerbetrüger vorzugehen.
10'000 Datensätze für Athen
Griechenland wolle die Daten weiter auswerten, sagte Alexiadis. Die Kontodaten sollen sich nach deutschen Angaben auf Privatleute und Firmen mit Guthaben von insgesamt bis zu vier Milliarden Franken beziehen.
Nordrhein-Westfalen hatte Griechenland mehr als 10'000 Datensätze zur Verfolgung von Steuerhinterziehung zur Verfügung gestellt, wie schon im Dezember bekannt wurde. Es gehe um Informationen über Bankkonten von Griechen in der Schweiz, hatte Landesfinanzminister Norbert Walter-Borjans (SPD) damals erklärt.