Sicherheit wird bei der Euro 2016 gross geschrieben. Mit einer kostenlosen Handy-App will Frankreich Fussballfans im Falle eines Terroranschlags warnen. Doch damit nicht genug. Mehr als 90'000 Sicherheitskräfte sollen das Risiko rund um die zehn Arenen und beim Public Viewing so gut es geht minimieren.
Während die Stadien durch dreifache Sicherheitsringe und -kontrollen tatsächlich relativ gut zu schützen sind, bleiben die Fanfeste wie das in Paris unterhalb des Eiffelturms, wo rund 100'000 Besucher täglich feiern sollen, die «weichen» Ziele. Sie lassen sich nicht zur Gänze kontrollieren.
Trotz Vorsorge, Risiko bleibt
Dennoch ist sich der der französische Organisationschef der Euro, Jacques Lambert, sicher: «Wir haben alles getan, um die bestmögliche EM ausrichten zu können.»
In das gleiche Horn stösst auch Inneminister Bernard Cazeneuve. «Wir tun alles Mögliche, um einen Terroranschlag zu verhindern.» Allerdings nur, um gleich wieder zu relativieren: «Null Prozent Vorsorge bedeuten 100 Prozent Risiko. Aber 100 Prozent Vorsorge bedeuten nicht, dass wir null Prozent Risiko haben.»
Anschläge verhindert?
Wie hoch das Risko der Anschläge wirklich ist, bleibt unter Experten umstritten. Allerdings hat die jüngste Festnahme eines mutmasslichen Terroristen die Debatte wieder befeuert.
Der Mann war mit zwei Panzerfäusten, fünf Maschinengewehren und 125 kg Sprengstoff im Gepäck an der ukrainischen Grenze gefasst worden. Angeblich hatte der Franzose in seinem Heimatland 15 Anschläge geplant.
Hooligans und viele Risikospiele
Wie zuvor schon die USA warnte nicht zuletzt deshalb nun auch Grossbritannien seine Bürger ausdrücklich vor Terrorattacken in Stadien, Fanzonen und öffentlichen Verkehrsmitteln.
Doch nicht nur die Terrorgefahr bereitet den Sicherheitsexperten Kopfzerbrechen. Auch mit drohenden Ausschreitungen unter Hooligans wird gerechnet. Sie könnten zu Tausenden versuchen, ins Land zu kommen. 15 der 36 Vorrundenpartien und damit 41 Prozent sind deshalb Risikospiele.