Die Geberkonferenz der Vereinten Nationen in Kuwait hat Zusagen von 1,5 Milliarden Dollar erzielt. Das Geld soll das Leid der syrischen Zivilbevölkerung lindern. Das bestätigte UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon.
Ende der Gewalt gefordert
Nach seinen Worten soll ein Grossteil des Geldes – eine Milliarde Dollar – an die Nachbarstaaten Syriens fliessen, die Flüchtlinge aufgenommen haben. Die restlichen 500 Millionen Dollar sollen vier Millionen Syrern helfen, die im Land selbst von dem Bürgerkrieg betroffen sind.
«Wir haben unser Ziel übertroffen», erklärte UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon zum Abschluss der Geberkonferenz. Die UNO hatte vor der Konferenz gewarnt: Beim Ausbleiben neuer Zusagen müsste die Lebensmittelhilfe für Hunderttausende Syrer gekürzt werden.
Zuvor appellierte Ban an die Geldgeber: «Wie viele Menschen sollen noch sterben, wenn sich die jetzige Lage nicht ändert?» Ban forderte die Kriegsparteien auf, die Gewalt zu stoppen. Im Bürgerkrieg sind nach UNO-Angaben mehr als 60'000 Menschen ums Leben gekommen.
Allein die ölreichen Länder Saudi-Arabien, Kuwait und die Vereinigten Arabischen Emirate versprachen, jeweils rund 300 Millionen Dollar zu geben.
«Menschliche Tragödie»
Die Schweiz war an der eintägigen Konferenz durch Manuel Bessler vertreten, Vizedirektor der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (Deza) und Chef des Schweizerischen Korps für Humanitäre Hilfe. Nach seinen Worten hat allein das Gastgeberland Kuwait einen Beitrag von 20 Millionen Dollar zugesichert.
Die Schweizer Hilfsgelder für Syrien wurden vergangenes Jahr von sechs auf zwölf Millionen Franken verdoppelt. Bessler rechnet damit, dass auch die für dieses Jahr vorgesehenen zehn Millionen nicht reichen werden.
«In Syrien spielt sich eine menschliche Tragödie ab», sagt Bessler. Es gebe Millionen Menschen, die vor der Gewalt im Land auf der Flucht seien. «In heutigen kriegerischen Auseinandersetzungen zeigt sich einmal mehr, dass vor allem Zivilisten den Preis für die Konflikte bezahlen».
Brahimis Appell an den Sicherheitsrat
Der UNO-Sondergesandte für Syrien forderte unterdessen den Sicherheitsrat zum Handeln auf. «Das Land bricht vor aller Augen Stück für Stück auseinander. Das muss ein Ende finden», sagte er.
Fortschritte aus seiner Vermittlungstätigkeit kann er nicht vermelden. Zwar haben sich verschiedene Beteiligte letztes Jahr auf eine Übergangsregierung geeinigt. Aber die Pläne seien nicht konkret. Beispielweise ist nicht klar, welche Kompetenzen die syrische Übergangsregierung erhalten solle. Der Sicherheitsrat müsse endlich seine Blockade überwinden und sich einigen. Etwas anderes bleibe ihm gar nicht übrig, so Brahimi.