Seit über drei Monaten breitet sich die schwere Ebola-Epidemie in Westafrika immer weiter aus. Nun sind elf westafrikanische Gesundheitsminister in Ghanas Hauptstadt Accra zu einer zweitägigen Ebola-Krisensitzung zusammengekommen.
Ihr Ziel: Ebola unter Kontrolle bringen und neue Ausbrüche verhindern.
Die Krankheit trete nicht nur auf dem Land, sondern auch in den Städten auf, sagte Luis Gomes Sambo, Afrikadirektor der Weltgesundheitsorganisation (WHO). «Das Risiko, dass sich die Epidemie über weitere Grenzen international ausbreitet, stellt ein gravierendes Problem für die öffentliche Gesundheit dar.»
Der derzeitige Ausbruch ist der schwerste aller Zeiten, nicht nur was die Zahl der Fälle und der Toten betrifft, sondern auch bezüglich der geografischen Verbreitung.
Zuversichtlicher äusserte sich der WHO-Vize-Generaldirektor für Gesundheitsschutz, Keiji Fukuda. «Diese Art Ausbrüche, diese Krankheiten können gestoppt werden», sagte er der Nachrichtenagentur AFP. «Das ist keine einmalige Situation. Ich bin zuversichtlich, dass wir es hinbekommen.»
An der Sitzung nehmen nicht nur die Gesundheitsminister teil, sondern auch internationale Experten der UNO, des Roten Kreuzes, des Instituts Pasteur und von Ärzte ohne Grenzen.
Laut WHO sind bis Ende Juni in Guinea, Liberia und Sierra Leone 759 Ebola-Fälle bestätigt worden. 467 Patienten starben an dem Virus. Am schlimmsten betroffen ist Guinea. Im März war dort das Virus erstmals aufgetreten.
Das Treffen wurde von der WHO einberufen, nachdem die schwere Epidemie in den vergangenen Wochen immer mehr Menschenleben gefordert hatte.
Keine Gefahr für Europa
Das Ebola-Virus gehört zu den gefährlichsten Krankheitserregern der Welt. Es löst hämorrhagisches – mit Blutungen einhergehendes – Fieber aus.
Je nach Ausbruch sterben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zufolge 25 bis 90 Prozent der Patienten daran. Trotz intensiver Forschung gibt es weder eine Impfung noch ein Heilmittel.
Die Inkubationszeit beträgt nach WHO-Angaben zwei Tage bis drei Wochen. Plötzlich setzen Fieber, Kopf- und Muskelschmerzen, Schwächegefühl und Halsschmerzen ein. Später gehen Nieren- und Leberfunktion zurück. Es können schwere innere Blutungen auftreten. Experten rechnen nicht mit Ebola-Erkrankungen in Europa.