Die Piloten der Lufthansa-Tochter Germanwings haben ihren befristeten Ausstand beendet. Die Airline bestätigte, dass um 12 Uhr der Flugbetrieb wieder aufgenommen worden sei. Allerdings könne es durch Verzögerungen und Verschiebungen auch am Nachmittag vereinzelt noch zu Streichungen kommen.
Durch den sechsstündigen Streik waren von geplanten 164 insgesamt 116 Flüge ausgefallen und rund 15'000 Passagiere betroffen. Beeinträchtigt war der Flugverkehr vor allem an den Flughäfen in Köln und Stuttgart. Aber auch in Düsseldorf, Berlin, Hannover, Hamburg und Dortmund wurden Flüge gestrichen.
Trotz der Streiks der Piloten war es an den betroffenen Airports zu keinen grösseren Behinderungen gekommen, bestätigen Sprecher der Airports übereinstimmend.
Verbindungen nach Zürich betroffen
Viele Fluggäste seien im Voraus über ihre Reisebüros, per SMS oder Mail informiert worden. Die Streiks hätten bei der Airline einen wirtschaftlichen Schaden in zweistelliger Millionenhöhe verursacht, sagte ein Unternehmenssprecher.
Annulliert wurden laut Flugplan auch Germanwings-Flüge von und nach Zürich. Die Verbindungen von Basel und Genf wurden dagegen planmässig durchgeführt.
Am Donnerstag waren die Gespräche zwischen der Lufthansa und der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit über die Übergangsrente für Flugkapitäne gescheitert.
Streit um Übergangsrente
Hintergrund des Konflikts bei Europas grösster Airline ist der Streit um die Übergangsrente für die 5400 Piloten bei Lufthansa, Germanwings und Lufthansa Cargo.
Im Schnitt gehen Lufthansa-Piloten derzeit mit knapp 59 Jahren in den vom Unternehmen bezahlten Vorruhestand. Lufthansa will das durchschnittliche Eintrittsalter schrittweise auf 61 Jahre erhöhen. Die aktuelle Regelung zur Übergangsrente will die Airline bis 2016 beibehalten, um ausreichend Zeit für Verhandlungen zu haben.
Der Streit um die Übergangsrente hatte bereits im April zum grössten Streik in der Lufthansa-Geschichte geführt. Rund 3800 Flüge fielen aus, betroffen waren an den drei Tagen 425'000 Fluggäste.