Ein australisches Gericht hat erstmals entschieden, dass ein Mensch in amtlichen Formularen nicht als männlich oder weiblich eingeordnet werden muss.
Norrie May-Welby hatte gegen das Urteil eines Verwaltungsgerichts geklagt. Norrie wurde als Mann geboren, unterzog sich aber 1983 einer Operation und beschloss, weder als Mann noch als Frau zu leben.
Wie die Zeitung «Sydney Morning Herald» berichtete, fällte das Berufungsgericht des Bundesstaates New South Wales nun eine anderslautende Entscheidung.
Drittes Geschlecht in Reisepässen
Das Richtergremium erklärte in dem Verfahren, das Wort Geschlecht habe nicht die binäre Bedeutung «männlich» oder «weiblich». In Pässen können Australier bereits seit Jahren ein drittes Geschlecht angeben.
Die Richtlinien des Aussenministeriums erlauben ein X für «intersexuell» neben dem herkömmlichen M («männlich») und F («weiblich») in den Pässen.