Die linksgerichtete Regierung und die bürgerliche Opposition in Venezuela sprechen seit vergangenem Sonntag wieder miteinander. Die Gespräche finden unter der Schirmherrschaft des Vatikans statt.
Zuvor hatten sich Anhänger und Gegner von Staatspräsident Nicolás Maduro gegenseitig Verfassungsbruch vorgeworfen – und Massendemonstrationen vorbereitet.
Den ersten Schritt zur Entspannung unternahm gestern die Regierung: Sie liess fünf der insgesamt über hundert politischen Gefangenen frei. Dass dafür ein Wink des Präsidenten genügt, zeigt deutlich, wie sehr die Gewaltentrennung in Venezuela ausgehebelt ist.
Protestmarsch abgesagt
Auf Druck des Vatikans sagte die Opposition einen Protestmarsch zum Präsidentenpalast in der Hauptstadt Caracas ab. Gleichzeitig verschob die bürgerliche Parlamentsmehrheit ein Verfahren, das zur Amtsenthebung von Präsident Maduro führen könnte.
Ob die Verhandlungen zur dauerhaften Entspannung in Venezuela führen, ist offen. Die Opposition verlangt noch in diesem Jahr ein Absetzungsreferendum gegen Maduro.