Mittlerweile werde gegen 17 Mitglieder der Sicherheitskräfte ermittelt, erklärte Generalstaatsanwältin Luisa Ortega in Caracas. Es habe in den vergangenen Wochen «Exzesse» der Gewalt gegeben. Zudem würden insgesamt 102 mögliche Menschenrechtsverletzungen untersucht.
Bei den Protesten gegen den sozialistischen Präsident Nicolás Maduro sind seit Mitte Februar nach Behördenangaben 39 Menschen getötet worden. Weitere 608 wurden verletzt. Die Demonstranten prangern unter anderem einen autoritären Regierungsstil Maduros an.
Kundgebung für Oppositionsführer
Am Freitag haben erneut etwa 3000 Demonstranten die Freilassung des Oppositionsführers Leopoldo López verlangt. Die Teilnehmer der Kundgebung, unter ihnen zahlreiche Studenten, versammelten sich in der Hauptstadt.
López war wenige Stunden zuvor formell angeklagt worden. Nach Angaben der Behörden werden dem 42-Jährigen Anstiftung zur Gewalt, Brandstiftung, Schadbeschädigung sowie die Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung vorgeworfen.
Maduro wittert US-Verschwörung
López war am 18. Februar festgenommen worden, zwei Wochen nach Beginn der Proteste gegen die sozialistische Regierung von Präsident Nicolás Maduro. Diese richten sich gegen die verbreitete Kriminalität, aber auch gegen grassierende Korruption und häufige Versorgungsengpässe im Land.
Maduro sieht hinter den gewalttätigen Protesten eine von den USA unterstützte Verschwörung zum Sturz der Regierung.