Noch immer wird über den möglichen Einsatz von Nervengas im Bürgerkrieg in Syrien spekuliert. Die Zeit für eine zuverlässige Analyse von chemischen Kampfstoffen wird aber knapp. Nach Aussage des Schweizer Chemiewaffenexperten Stefan Mogl bleiben nur wenige Tage, um den Einsatz von Nervengas zweifelsfrei zu klären.
Während die UNO-Experten noch immer auf den Zugang warten, meldet sich nun die Hilfsorganisation Médecins Sans Frontières (MSF). In syrischen Spitälern starben nach MSF-Angaben mehrere hundert Menschen mit «neurotoxischen Symptomen». Insgesamt 3600 Menschen seien am Mittwochmorgen weniger als drei Stunden nach den mutmasslichen Giftgasangriffen auf Vorortsbezirke von Damaskus eingeliefert worden.
UNO-Inspektoren warten auf Erlaubnis
Rund 355 von ihnen seien gestorben, hiess es. Die Angaben stammten demnach aus von MSF unterstützten Spitälern in der Provinz Damaskus.
«Medizinisches Personal, das in diesen Einrichtungen arbeitet, hat Mitarbeitern von MSF detaillierte Informationen über eine grosse Zahl von Patienten mit Symptomen wie Krämpfen, übermässiger Speichelbildung, stark verengten Pupillen, verschwommenem Blick und Atemnot zukommen lassen», sagt Bart Janssens, Leiter der MSF-Projektabteilung in Brüssel.
Die UNO schickte die Hohe Repräsentantin für Abrüstung Angela Kane nach Syrien. Sie soll den Zugang der UNO-Chemiewaffeninspektoren zu den betroffenen Dörfern aushandeln.