175 Unterzeichner an einem Tag, fünfzehn Länder, vor allem kleine Inselstaaten, haben sogar schon ratifiziert. Zwei Rekorde. Und die USA und China versprechen die Ratifizierung für das laufende Jahr. Das zeigt: Die Dringlichkeit des Klimaschutzes scheint inzwischen breit anerkannt.
Aber es reicht nicht, bringt es UNO-Generalsekretär Ban Ki-Moon auf den Punkt: Rekorde würden auch ausserhalb des UNO-Sitzes gebrochen, vom Klima: 2015 war das wärmste Jahr seit Beginn der Messungen. Die ersten drei Monate dieses Jahres brachten eine weitere Erwärmung. Die Welt befinde sich in einem Rennen gegen die Zeit.
Langwierige Prozesse in Demokratien
55 Staaten, die zusammen mindestens 55 Prozent der Treibhausgase verursachen, müssen das Abkommen ratifizieren, bevor es weltweit in Kraft tritt. Weil solche Prozesse gerade in Demokratien langwierig sind, dürfte das erst im Jahr 2020 der Fall sein. Viel zu spät.
Dazu kommt: Die Länder dürfen ihre Klimaziele und den Weg, sie zu erreichen, selber definieren. Viele tun das zu zögerlich, zu wenig ehrgeizig.
Der «Historische Moment»
Und schliesslich: Um die Klimapolitik vor allem in der Dritten Welt zu finanzieren, sind, nach Schätzungen, gegen vier Billionen Franken nötig. Zugesagt wurden bisher mehrere hundert Milliarden. Das reicht also offenkundig nicht.
Nach dem zähen Verhandeln um das Klima-Abkommen braucht es nun entschlossenes Handeln. Sonst war alles vergeblich.
SRF 4 News, 08:00 Uhr; koua/roso