Laut IAEA-Teamleiter Juan Carlos Lentijo wurden auch bei der Information der Bevölkerung über die Dekontaminierung Fortschritte gemacht. Dieser Prozess müsse jedoch weitergeführt werden: «Dies wegen der Tatsache, weil die Probleme und Ergebnisse der Dekontaminierung vom normalen Volk nicht einfach zu verstehen sind.»
Auch müsste die Bevölkerung besser über die verschiedenen Strahlenwerte aufgeklärt werden, so die IAEA. Aus Angst vor radioaktiver Strahlung meiden viele Konsumenten Lebensmittel aus der Region Fukushima. Diese Gefahr sei wegen der Kontrollen unbegründet. «Die Lebensmittel, welche man kaufen kann, sind sicher», erklärte Lentijo.
Regenwasser lässt AKW Fukushima überlaufen
Starke Regenfälle haben in der Atomruine Fukushima knapp ein Dutzend Wasser-Auffangbecken zum Überlaufen gebracht. Es könne nicht ausgeschlossen werden, dass strahlenbelastetes Wasser ins Meer gesickert sei, berichteten japanische Medien unter Berufung auf den Betreiberkonzern Tepco.
Die Auffangbecken umfassen Tanks, in denen das Unternehmen stark verstrahltes Wasser lagert. Dieses fällt bei der Kühlung der im März 2011 durch ein Erdbeben und Tsunami beschädigten Reaktoren an.
Mitarbeiter unterschätzten Situation
So viele Auffangbecken waren bisher gleichzeitig noch nie übergelaufen. Arbeiter entdeckten am späten Sonntag das übergelaufene Wasser. Weil die Strahlenwerte unter die vorgeschriebenen Grenzwerte fielen, begann Tepco mit dem Abpumpen des Regenwassers.
Offenbar unterschätzten die Mitarbeiter die am Sonntag niederprasselnden Regenmengen. Geplant war nach Angaben von Tepco, das Regenwasser in leeren Tanks zu sammeln, auf Radioaktivität zu prüfen und bei Unbedenklichkeit ins Meer zu leiten.
«Unsere Pumpen konnten mit dem Regenwasser nicht mithalten. Deshalb überflutete dieses einige abgesperrte Bereiche», sagte ein Tepco-Sprecher.
Experten besuchen Fukushima später
Die japanische Regierung plant alle verstrahlten Gebiete zu dekontaminieren. Ob dies wirklich umgesetzt wird, ist allerdings noch immer unklar. «Wie weit wir am Ende bei der Dekonta-minierung gehen, hängt vor allem damit zusammen, wieviel wir bereit sind für diese Arbeit zu bezahlen», erklärte Lentijo.
Nicht auf dem Programm dieser IAEA-Mission stand ein Besuch des AKW Fukushima Daiichi, welches noch immer für Probleme sorgt. Doch noch vor Ende Jahr soll ein anderes Team der Atomenegiebehörde die Anlage besichtigen und schauen, welche Fortschritte dort bisher erreicht worden sind.