Elektronikartikel, Autos, Küchen: In Russland stürmen die Menschen angesichts des Rubel-Zerfalls die Läden. Jetzt reagieren immer mehr Firmen – und stoppen die Verkäufe.
Apple hat den Onlineverkauf seiner Artikel bereits vor zwei Tagen gestoppt. Zuvor hatte der kalifornische Elektronikkonzern bereits die Preise in Russland etwa für sein iPhone 6 um 25 Prozent angehoben.
Auch bei Ikea gibt es derzeit nichts zu kaufen. Der weltgrösste Möbelhändler will – wie Apple – seine Preise anpassen. Ab Samstag sollen Billy, Ivar, Jules und Stefan dann wieder zu kaufen sein, wie Ikea verspricht.
Ebenfalls schon vor zwei Tagen reagiert hat General Motors. Wie lange in Russland keine GM-Autos (unter anderem Opel) mehr zu kaufen sind, ist noch nicht klar. Der Konzern stoppte die Verkäufe für unbestimmte Dauer. Bereits georderte Wagen würden aber zum vereinbarten Preis ausgeliefert.
Die Volkswagen-Tochter Audi beliefert bis Anfang nächster Woche keine Händler mehr. Bestellte Neuwagen würden aber ausgeliefert. VW hat seine Verkäufe selbst noch nicht gestoppt. Man blicke aber mit Sorge auf den Markt.
Ein schwacher Rubel sorgt dafür, dass die russischen Autopreise umgerechnet in US-Dollar oder Euro an Wert verlieren. Das lässt den dortigen Umsatz und am Ende auch den Gewinn der Autobauer schwinden.
Die Regierung und die russische Notenbank versuchen inzwischen den Rubel mit Verkäufen ihrer Devisenreserven zu stützen. Eine drastische Zinserhöhung der russischen Zentralbank war dagegen zuvor verpufft. Kremlchef Wladimir Putin warnte am Donnerstag, Russlands Wirtschaftsprobleme könnten zwei Jahre andauern. Der Rubel könne bei fallenden Ölpreisen weiter an Wert verlieren.