Seit 1962 flatterte die Konföderierten-Flagge auf dem Dach des Parlamentsgebäudes in Columbia, South Carolina. Seit 2000 steht der Fahnenmast mit der Fahne etwas diskreter auf dem Rasen davor. Nicht mehr lange, glaubt Nikki Haley, die republikanische Gouverneurin von South Carolina: «Es ist Zeit, die Fahne zu entfernen. Den Beschluss muss das Parlament fällen.» Wenn es nicht handle, werde sie eine Sondersession einberufen.
Die rote Flagge mit dem mit Sternen geschmückten blauen Andreaskreuz wurde von den Südstaatlern im amerikanischen Sezessionskrieg benutzt. Sie ist für viele Amerikaner, insbesondere Afroamerikaner, ein Symbol der Sklaverei und des Hasses. Der 21-jährige Attentäter, der mit dem Massaker von letzter Woche einen Krieg der Rassen auslösen wollte, posierte auf Fotos mit dieser Fahne.
Der Druck, die Konföderierten-Fahne vom öffentlichen Grund zu entfernen, stieg in den letzten Tagen gewaltig. Wohl deshalb kommt nun die Kehrtwende: «Diese Fahne mag Teil unserer Vergangenheit sein, nicht aber unserer Zukunft», so Haley weiter.
Ins Museum und aus den Walmart-Läden
Im Windschatten der Gouverneurin hat Senator Lindsay Graham, selber aus South Carolina, als erster republikanischer Präsidentschaftsanwärter deutlichere Worte gefunden. Auch er will die Fahne neuerdings ins Museum verbannen. Andere zögern noch oder weichen aus. Sie haben Angst, die wichtigen konservativen weissen Wähler im Bundesstaat zu vergraulen, die die Fahne als Teil ihrer kulturellen Identität sehen.
Derweil kündigte der grösste US-Einzelhändler Walmart an, den Verkauf von Artikeln mit der umstrittenen Flagge zu stoppen, wie ein Sprecher Walmarts bei CNN bekannt gab. Walmart hatte die Flagge selbst und andere Artikel wie T-Shirts oder Gürtelschnallen mit dem Abzeichen im Angebot.