Zum Inhalt springen

International Hilfsorganisationen: UNO hat in Syrien versagt

Die humanitäre Bilanz sei verheerend. 76'000 Menschen seien 2014 getötet worden. 5,6 Millionen Kinder seien auf Hilfe von aussen angewiesen. Das sagen Hilfsorganisationen.

Audio
Ist der UNO-Sicherheitsrat mitschuldig?
aus HeuteMorgen vom 12.03.2015.
abspielen. Laufzeit 1 Minute 50 Sekunden.

Die 21 Hilfsorganisationen haben dem Sicherheitsrat der Vereinten Nationen (UNO) völliges Versagen in der Syrien-Krise vorgeworfen. Statt geschützt zu werden, hätten die 2014 Syrer das blutigste Jahr des Konflikts erlebt. Zudem droht den Helfern das Geld auszugehen.

«Katastrophales Zeugnis»

Der UNO sei es nicht gelungen, die Menschen in dem Land zu schützen, heisst es in dem Bericht «Failing Syria» (Versagen in Syrien) zum vierten Jahrestag des Beginns der Proteste am 15. März, die schliesslich zum Bürgerkrieg führten.

Die 21 Gruppen – darunter Oxfam, World Vision, Pax Christi International, Save the Children und Handicap International – bewerten ihren Syrien-Bericht als «katastrophales Zeugnis» für die Vereinten Nationen und die Konfliktparteien.

2014: Blutigstes Jahr des Konflikts

Seit 2011 seien 220'000 Menschen getötet worden. Die Helfer werfen dem Sicherheitsrat vor, dass keine seiner drei Resolutionen etwas bewirkt habe. Statt geschützt zu werden, hätten die Syrer 2014 das blutigste Jahr des Konflikts erlebt. 76'000 Menschen seien getötet worden, damit kam mehr als ein Drittel aller Todesopfer der vierjährigen Gewalt im vergangenen Jahr ums Leben.

Syriens Kinder zwischen den Fronten
Aus SRF school vom 25.02.2015.

Die Zahl der kaum zu erreichenden Hilfebedürftigen habe sich trotz einer UNO-Resolution auf 4,8 Millionen mehr als verdoppelt. 5,6 Millionen Kinder seien auf Hilfe von aussen angewiesen, fast ein Drittel mehr als im Vorjahr.

Druck auf Konfliktparteien erhöhen

«Die bittere Realität ist, dass der UNO-Sicherheitsrat die UNO-Resolutionen nicht umgesetzt hat. Das vergangene Jahr war das dunkelste seit Ausbruch dieses fürchterlichen Krieges», sagte Kathrin Wieland von Save the Children.

Robert Lindner von Oxfam sagte: «Die Regierungen einflussreicher Staaten müssen endlich dafür sorgen, dass der Konflikt nicht weiter angeheizt wird und dass die Nothilfemassnahmen massiv ausgeweitet werden.» Sie müssten den Druck auf die Konfliktparteien erhöhen.

Ein Mann beugt sich zu einem Mädchen herunter.
Legende: Vielfach am Ende ihrer Möglichkeiten: Helfer verteilen Nahrungsmittel nahe der Hauptstadt Damaskus. Keystone

UNO-Hilfe unterfinanziert

Den Helfern der UNO und anderen Hilfsorganisationen könnte auch noch das Geld ausgehen. Schon 2013 waren die UNO-Hilfsmassnahmen nur zu 71 Prozent finanziert, heisst es in dem Bericht. Im vergangenen Jahr seien es dann nur noch 57 Prozent gewesen.

Währenddessen verschärfe sich die humanitäre Krise mehr und mehr: Derzeit seien 3,7 Millionen Flüchtlinge aus Syrien in den Nachbarländern. Den Prognosen der Helfer zufolge werden es Ende des Jahres 4,3 Millionen sein.

Jederzeit top informiert!
Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden.
Schliessen

Jederzeit top informiert!

Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden. Mehr

Push-Benachrichtigungen sind kurze Hinweise auf Ihrem Bildschirm mit den wichtigsten Nachrichten - unabhängig davon, ob srf.ch gerade geöffnet ist oder nicht. Klicken Sie auf einen der Hinweise, so gelangen Sie zum entsprechenden Artikel. Sie können diese Mitteilungen jederzeit wieder deaktivieren. Weniger

Sie haben diesen Hinweis zur Aktivierung von Browser-Push-Mitteilungen bereits mehrfach ausgeblendet. Wollen Sie diesen Hinweis permanent ausblenden oder in einigen Wochen nochmals daran erinnert werden?

Meistgelesene Artikel