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International Hunderte Flüchtlinge in Athen im Hungerstreik

Protest gegen schlechte Bedingungen im Flüchtlingslager: Hunderte Migranten verweigern auf einem stillgelegten Athener Flughafen die Nahrungsaufnahme.

Die Flüchtlinge im provisorischen Lager am alten Athener Flughafen Ellinikon befinden sich seit Dienstagmorgen im Hungerstreik. Wie die Athener Tageszeitung «Kathimerini» berichtete, protestieren die Menschen damit gegen die schlechten Lebensbedingungen und gegen die Qualität des Essens, das dort ausgegeben wird. Wegen des schlechten Essens würden vor allem viele Kinder unter Durchfall leiden.

In Zelten und in den Bauten des ehemaligen Flughafens der griechischen Hauptstadt leben derzeit rund 3500 Flüchtlinge und Migranten, vor allem Afghanen.

Die Flüchtlinge waschen sich an den Stränden.
Autor: Rodothea Seralidou Journalistin in Athen

Das provisorische Lager sei überfüllt, sagt die Journalistin Rodothea Seralidou gegenüber SRF: «Die Menschen schlafen in den Hallen auf dem Boden oder draussen in Zelten.» Und die Hygienebedingungen seien sehr schlecht: «Es gibt nicht genügend Waschmöglichkeiten und riecht dementsprechend streng, viele Flüchtlinge gehen zu den nächstgelegenen Stränden, um sich zu waschen, weil sie sonst keine Möglichkeit dazu hätten.»

Audio
«Die Lebensbedingungen der Flüchtlinge sind katastrophal»
aus Rendez-vous vom 11.05.2016.
abspielen. Laufzeit 4 Minuten 44 Sekunden.

Termine für Asylantrag nur via Skype

Mit dem Hungerstreik fordern die Flüchtlinge bessere Lebensbedingungen, aber auch leichteren Zugang zum Asylsystem. «Momentan haben wir die skurrile Situation, dass Termine für den Asylantrag nur via Skype vergeben werden», sagt Seralidou. «Die Leitungen sind aber überlastet und viele Flüchtlinge sagen, sie bemühen sich seit Wochen vergeblich um einen Termin.»

In einem weiteren improvisierten Flüchtlingslager in Idomeni an der griechisch-mazedonischen Grenze harren rund 10'000 Flüchtlinge unter schwierigen Bedingungen aus. Bis Ende Mai will die griechische Regierung das Lager von Idomeni räumen. Sie hat die Hilfsorganisationen vor Ort aufgerufen, bei der Leerung zu helfen. Es gebe keine Anzeichen dafür, dass die Flüchtlinge freiwillig das Lager verliessen.

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