Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) soll bei ihrem Rückzug aus Manbidsch im Norden Syriens 2000 Zivilisten entführt haben. Nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte (SOHR) sind mittlerweile aber wieder Hunderte Geiseln freigelassen worden.
IS-Kämpfer hätten die Zivilisten bei ihrem Rückzug aus dem Stadtviertel Al-Sireb verschleppt, berichteten die Demokratischen Kräfte Syriens (DFS): «Sie haben die Zivilisten als menschliche Schutzschilde benutzt, die uns daran gehindert haben, sie ins Visier zu nehmen.» Die DFS bestehen aus einem Bündnis von arabischen und kurdischen Kämpfern.
Geiseln in 500 Autos weggebracht
Die IS-Kämpfer hätten die Geiseln in Richtung Dscharablus entführt, einer vom IS kontrollierten Stadt rund 40 Kilometer nördlich von Manbidsch direkt an der türkischen Grenze.
Die SOHR bestätigte die Entführung von Zivilisten durch den IS. Diese hätten die Geiseln in 500 Autos Richtung Dscharablus gefahren. Die Informationen sind aber nicht überprüfbar.
Vertreibung nach Schlacht
Zuvor war mehr als 2500 Zivilisten die Flucht aus dem letzten vom IS kontrollierten Viertel gelungen. Es habe sich vor allem um Frauen und Kinder gehandelt, hiess es aus Kreisen der DFS.
Mehr als zwei Monate hatten die von Kurden geführten und von den USA unterstützten DFS versucht, Manbidsch einzunehmen. Die Stadt nördlich von Aleppo war 2014 vom IS eingenommen worden und galt als wichtiger Knotenpunkt für die Versorgungsroute in die sogenannte IS-Hauptstadt Rakka.
Das Stadtgebiet werde nun nach Minen durchsucht, teilte die pro-kurdische Nachrichtenagentur Firat mit.