Die Zeitung beruft sich auf Wissenschaftler mehrerer Universitäten, die die Entwicklung für die US-Gesundheitsbehörden und das Verteidigungsministerium verfolgen.
Die WHO befürchtet in ihrem Szenario eine Dauer von neun Monaten und mehr als 20'000 Ebola-Fälle. Dagegen kalkulieren die US-Forscher, bei der derzeitigen Wachstumsrate könnte es bis zu 20'000 Infektionsfälle pro Monat geben. Die Entwicklung hänge davon ab, wie gut die Infizierten versorgt würden und ob es bald wirksame Medikamente oder Impfstoffe gebe, berichtet die Zeitung weiter.
Zu den Experten, die das Blatt zitiert, gehören der Epidemiologe Bryan Lewis von der Technical University of Virginia, der Bioinformatiker Alessandro Vespignani von der Northwestern University, Jeffrey Shaman von der Columbia University und Lone Simonsen von der George Washington University.
USA schicken Lazarett
Das US-Verteidigungsministerium kündigte unterdessen an, ein Feldlazarett mit 25 Betten nach Liberia zu schicken. Zudem wird Präsident Barack Obama am Dienstag die Seuchenkontrollbehörde CDC in Atlanta besuchen. Dort werde er sich über die Entwicklung in Westafrika informieren und Hilfsmassnahmen erörtern, teilte das Weisse Haus mit.
Obama hatte kürzlich in einem Interview gewarnt, wenn die USA und andere Länder nicht rasch mehr Hilfe leisteten, könne der gefährliche Erreger möglicherweise mutieren und leichter übertragbar werden.
Die WHO registrierte nach eigenen Angaben inzwischen mehr als 2400 Ebola-Tote und mehr als 4700 Infektionen. Die Dunkelziffer dürfte sehr viel höher liegen.