Die irakische Armee und die verbündeten Schiiten-Milizen haben die Terrormiliz Islamischer Staat aus Tikrit vertrieben. Das sagte der irakische Ministerpräsident Haidar al-Abadi nach Angaben der Nachrichtenseite Al-Sumaria. Die Stadt sei vollständig unter Kontrolle, auf dem Gebäude der Provinzregierung sei die irakische Flagge gehisst worden.
Angst vor Sprengfallen in Leichen
Viele Gebäude in den südlichen Stadtteilen seien von Einschusslöchern von Kugeln und Granaten durchsiebt, berichteten Reuters-Journalisten, die Polizeieinheiten beim Einrücken in die Stadt begleiteten. Nach Angaben der Sicherheitskräfte lagen mehrere Leichen von IS-Kämpfern auf den Strassen. Sie würden jedoch zunächst nicht geborgen, weil sie möglicherweise mit Sprengfallen verbunden seien.
An den Kämpfen beteiligten sich wieder vom Iran unterstützte Schiiten-Milizen. Sie hatten sich vergangene Woche zunächst zurückgezogen, nachdem sich die USA auf Bitten Abadis mit Luftschlägen an den Angriffen auf die IS-Stellungen beteiligten. Die Schiiten-Milizen hatten erklärt, ohne US-Hilfe Tikrit einnehmen zu können. In den seit Monatsbeginn andauernden Kämpfen hatten die Milizen jedoch grosse Verluste hinnehmen müssen.
Mit Bunkern und Sprengfallen gegen die Armee
IS-Kämpfer hatten das rund 160 Kilometer nördlich von Bagdad gelegene Tikrit gleich zu Beginn ihres rasanten Vormarsches im Juni vergangenen Jahres erobert. Die sunnitischen Extremisten haben mit einem Netzwerk von Tunneln und Bunkern, Sprengfallen und Heckenschützen wochenlang die Einnahme der Stadt abgewehrt.