Die Offensive der irakischen Streitkräfte gegen die Extremistenmiliz Islamischer Staat (IS) in der Grossstadt Tikrit ist ins Stocken geraten. Die Islamisten hätten noch immer ein Anwesen des früheren Machthabers Saddam Hussein sowie drei Stadtteile unter ihrer Kontrolle, hiess es in Militärkreisen.
IS leistet erbitterten Wiederstand
Bei ihrer Offensive trifft die Armee teils auf erbitterten Widerstand. Am Mittwoch etwa zündeten die Aufständischen in der Stadt Ramadi, westlich von Bagdad, 13 Autobomben. Ausserdem eroberten sie dort eine Brücke über den Fluss Euphrat.
Der Vormarsch der Soldaten und schiitischer Milizen wird von Scharfschützen und Sprengsätzen aufgehalten. Ein Reuters-Fotograf beobachtete, wie am Stadtrand im Süden eine Autobombe explodierte. Angaben aus Sicherheitskreisen zufolge sollen IS-Kämpfer zudem in verlassenen Gebäuden Sprengfallen versteckt haben.
Saddam-Palast als Hauptquartier
Die sunnitische Miliz IS hatte die Heimatstadt Saddams im vergangenen Jahr eingenommen und war fast bis Bagdad vorgerückt. Einen Palast des hingerichteten Machthabers nutzt sie in Tikrit als Hauptquartier.
Inzwischen ist die von Schiiten geführte Zentralregierung in der Offensive und wird dabei auch vom Iran sowie einer internationalen Allianz unter Führung der USA mit Luftangriffen unterstützt. Tikrit wäre die erste Stadt, die die Armee vom IS zurückerobern würde und eine wichtiger Erfolg beim Vorrücken auf die nordirakische Metropole Mossul, die der IS ebenfalls besetzt hat.