Erstmals sollen Kämpfer der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) ins Zentrum der umkämpften syrisch-kurdischen Stadt Kobane vorgerückt sein. Die IS-Milizionäre hätten das Kulturzentrum von Kobane erobert und sich in der Stadtmitte festgesetzt, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit.
Die IS-Kämpfer seien vom Osten aus in der Stadt vorgerückt. Sie sollen nun die Hälfte der Stadt kontrollieren, hiess es. Die Stadt an der Grenze zur Türkei wurde von drei schweren Explosionen erschüttert. Es soll sich um Autobomben von IS-Selbstmordattentätern handeln.
Stadt bald ganz eingekesselt?
Laut eines Reporters der Nachrichtenagentur AFP detonierten zwei der Autobomben im Norden der Stadt. Offenbar versuche der IS den letzten Fluchtweg aus Kobane zum türkischen Grenzübergang Mursitpinar zu erobern. Dann wäre die Stadt vollständig eingekesselt.
«Strategischer Rückzug» irakischer Truppen
Auch im Westen des Iraks drang die Terrormiliz weiter vor. In der Stadt Hit sollen sie laut der irakischen Nachrichtenseite Al-Sumaria News eine strategisch wichtige Militärbasis erobert haben.
Hit liegt rund 150 Kilometer nordwestlich der irakischen Hauptstadt Bagdad. Die Stadt beherbergt einen der letzten Armeestützpunkte in der vom IS kontrollierten westirakischen Provinz Anbar. Die Regierungstruppen sprechen von einem «strategischen Rückzug».
Noch keine Einigung über türkische Stützpunkt-Nutzung
Derweil haben sich die USA und die Türkei trotz des Vormarsches der sunnitischen Extremisten noch nicht über die Nutzung von türkischen Stützpunkten geeinigt.
Die Türkei, ein NATO-Land, spielt eine entscheidende Rolle: Sie grenzt unmittelbar an Gebiete, die von den IS-Extremisten kontrolliert werden. Die türkische Regierung in Ankara lehnt eine Bodenoffensive im Alleingang ab. Weder die USA noch die europäischen Staaten planen den Einsatz von Bodentruppen.