Syrische Rebellen haben die letzten Stellungen der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) entlang der syrisch-türkischen Grenze erobert. Das berichtete die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. Sie seien dabei von türkischen Panzern und Kampfflugzeugen unterstützt worden.
Die staatliche türkische Nachrichtenagentur Anadolu meldet, das Grenzgebiet zwischen Jarablus im Osten und Azaz im Westen sei vollständig unter der Kontrolle der Rebellen der «Freien Syrischen Armee».
Der IS hatte die Region seit mindestens zwei Jahren kontrolliert. Laut der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte wurden damit wichtige Nachschubwege des IS abgeschnitten, dieser habe nun keine direkte Verbindung zur Aussenwelt mehr.
Türkische Armee geht auch gegen Kurden vor
Gleichzeitig versuchen die Türkei und ihre Verbündeten den Vormarsch der von den USA unterstützen Kurdenmiliz YPG nach Westen zu stoppen. Die Türkei betrachtet die YPG als Terrororganisation.
Die türkische Armee geht gegen die Kurden in der Region vor, weil sie vermeiden will, dass diese ihre Gebiete südlich der Grenze vereint. Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan bekräftigte am Sonntag beim G20-Treffen in China, die Türkei werde niemals einen «Terror-Korridor» an ihrer Südgrenze zulassen. Seit einigen Tagen herrscht aber faktisch eine Waffenruhe zwischen Kurden und Türken.
Die Kurden gelten als effizienteste Kämpfer gegen die Terrormiliz IS und vertrieben die Dschihadisten in den vergangenen zwei Jahren aus den meisten Gebieten an der Grenze. Der IS ist auch an anderen Fronten seines sogenannten Kalifats schwer unter Druck.