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Zerstörte Mosche
Legende: Die Terror-Gruppe Isis hat offenbar im Norden des Iraks zahlreiche religiöse Einrichtungen von Schiiten zerstört. Twitter/Al Arabiya English

International Isis zerstört Moscheen und Kirchen im Irak

Mit Gegnern und Andersgläubigen kennt die sunnitische Terrormiliz Isis kein Erbarmen. Im Norden des Iraks machen sie nun Kirchen und Moscheen dem Erdboden gleich. Derweil zeigte sich Isis-Chef Abu Bakr al-Bagdadi offenbar erstmals seit langem in der Öffentlichkeit.

Im Norden des Iraks haben Isis-Kämpfer mehrere Kirchen sowie schiitische Moscheen zerstört. Isis stellte Fotos der Aktionen ins Internet. Die Bilder zeigen unter anderem, wie Isis-Kämpfer in der Stadt Mossul mindestens fünf Gebetsstätten und Grabmäler in die Luft sprengen oder mit Bulldozern dem Erdboden gleich machen.

Video von Isis-Chef?

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Legende: keystone

Isis-Chef Abu Bakr al-Bagdadi hat sich offenbar das erste Mal seit langer Zeit in der Öffentlichkeit gezeigt. Isis verbreitete im Internet ein Video, das ihn angeblich bei der Freitagspredigt in einer Moschee in der nordirakischen Stadt Mossul zeigt. Dabei fordert er den «Gehorsam» aller Muslime ein.

Ein Mitarbeiter der chaldäischen Kirche von Mossul sagte, seine Kirche sowie die syrisch-orthodoxe Kirche seien von Isis-Kämpfern besetzt worden. Die Islamisten hätten die Kreuze entfernt und durch ihre schwarze Flagge ersetzt.

Angriff auf Raffinerie abgewehrt

Derweil konnte die irakische Armee einen Angriff der Terrorgruppe auf eine Ölraffinerie bei Baidschi vereiteln. Dabei kam ein Dutzend Isis-Kämpfer ums Leben. Ob es auch auf Seiten der Armee Opfer gab, ist nicht bekannt.

Isis-Milizen haben den Ort Baidschi rund 200 Kilometer nördlich von Bagdad seit Mitte Juni immer wieder angegriffen. Dort liegen eine der wichtigsten Ölraffinerien des Landes und ein Kraftwerk, das Bagdad versorgt. Die Terrorgruppe Islamischer Staat im Irak und der Levante (Isis) beherrscht im Irak und im benachbarten Bürgerkriegsland Syrien bereits mehrere wichtige Ölfelder.

Verstoss gegen Scharia

Nach ihrem Vormarsch im Irak sowie Geländegewinnen in Syrien hatte die Gruppierung am vergangenen Sonntag einen grenzüberschreitenden islamischen Gottesstaat ausgerufen.

Nach Einschätzung eines einflussreichen sunnitischen Geistlichen verstösst diese Ausrufung gegen das islamische Recht. Die Einführung eines grenzüberschreitenden Gottesstaats sei zwar wünschenswert, das Vorgehen der Extremisten sei aber nicht vereinbar mit der Scharia, erklärte der in Katar ansässige Prediger Jussef al-Karadawi.

In einer Erklärung der von al-Karadawi angeführten Union muslimischer Gelehrter hiess es, das Handeln der «Gruppe, die für ihre Gräueltaten und radikalen Ansichten bekannt ist, schadet dem islamischen Projekt». Einem Kalifat müsse die Gesamtheit der Muslime zustimmen. Der Titel könne nicht von einer einzigen Gruppierung beansprucht werden.

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