Gemäss einem Vertreter der malischen Sicherheitskräfte heisst der Festgenommene Mohammed Mussa Ag Muhamed. Es sei die Person, die «das Abschneiden von Händen angeordnet» habe.
Islamistische Gruppen hatten im April 2012 den Norden Malis unter ihrer Kontrolle gebracht. Sie verhängten Strafen entsprechend der islamischen Scharia, etwa das Abschneiden von Händen bei Dieben.
«Ideologe von Ansar Dine»
Die Festnahme sei in der Nähe der Grenze zu Algerien erfolgt, erklärten die Sicherheitskräfte. Mohammed Mussa sei nun in den Händen einer «bewaffneten Gruppe». Er werde in die Stadt Kidal gebracht, teilte ein Vertreter der malischen Sicherheitskräfte mit.
Der Behördenvertreter Abdoulaye Touré in Kidal bestätigte dies. Touré sagte, Mohammed Mussa sei der eigentliche «Ideologe von Ansar Dine in Timbuktu» gewesen.
Tuareg als Zünglein an der Waage
Trotz der Fortschritte in Mali zeigt sich Beat Stauffer skeptisch. Zwar werde es möglicherweise gelingen, Trainingscamps und Waffen der Islamisten zu zerstören, aber die Kämpfer selbst könne man nicht in Bedrängnis bringen, so der Experte.
«Ich glaube nicht, dass es den Franzosen gelingt, die Islamisten aus dem Land zu vertreiben», glaubt Stauffer. Das werde nur möglich, wenn die malische Armee ein Bündnis mit den Tuareg eingeht.
Das sei aber nicht unproblematisch. Denn auch die Tuareg wüssten um ihre einmalige Chance auf eine weitrechende Autonomie oder gar einen unabhängigen Staat.