Der Gaza-Krieg zieht sich immer mehr in die Länge: Die Kämpfe zwischen Israel und der radikal-islamischen Hamas gehen unvermindert weiter. Israel bombardierte binnen 24 Stunden 65 Ziele, wie eine Armeesprecherin in Tel Aviv sagte.
Palästinensische Behörden teilten mit, die Angriffe hätten zwei Menschenleben gefordert. Unklar ist, ob es sich bei den Toten um Angehörige einer militanten Organisation oder um Zivilisten handelte.
Derweil heulten im Grossraum Tel Aviv am Montagmorgen zweimal die Warnsirenen, Menschen eilten in Schutzräume. Nach Angaben der israelischen Armee handelte es sich aber um einen Fehlalarm. Sieben aus dem Gazastreifen abgefeuerte Raketen seien in offenem Gelände vor allem im Grenzgebiet eingeschlagen.
Erneute Feuerpause in Reichweite?
Am Sonntagabend zerstörte Israels Luftwaffe nach eigenen Angaben eine Abschussrampe, von der aus eine Rakete auf Jerusalem abgefeuert worden war.
Derweil berichteten israelische Medien über eine mögliche neue Waffenruhe mit den militanten Palästinensergruppen. Dafür gibt es jedoch keine offizielle Bestätigung. Die israelische Nachrichtenseite «Walla» meldete unter Berufung auf Sicherheitskreise, Kairo könnte noch am Abend eine mindestens einmonatige Feuerpause ausrufen.
Hamas: «Es gibt keine neue Entwicklung»
Dem Zeitungsbericht zufolge könnte Ägypten in einem ersten Schritt den Rafah-Grenzübergang zum Gazastreifen für den Personenverkehr öffnen. Im Gegenzug für einen Stopp der Angriffe aus dem Gazastreifen würde Israel dann schrittweise die Fischereizone vor der Küste von Gaza ausweiten und den Warenübergang Kerem Schalom öffnen, hiess es.
Zu den neuen Waffenruhe-Berichten teilte Hamas-Funktionär Isat al-Rischek in der Nacht zum Montag mit: «Es gibt nichts Neues. (...) Wenn es irgendeine Entwicklung geben sollte, werden wir es direkt mitteilen.»
Friedensbemühungen bislang ohne Erfolg
Israel ist erst nach einer Waffenruhe zu neuen Verhandlungen über die Zukunft des Gazastreifens bereit. Auch Ägypten fordert, vor neuen Gesprächen müssten die Waffen schweigen. Vor einer Woche waren Waffenruhe-Gespräche in Kairo nach einer mehr als einwöchigen Feuerpause gescheitert.
Seit Beginn des Gaza-Kriegs vor sieben Wochen sind nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Gaza mehr als 2120 Palästinenser getötet und mehr als 10'850 weitere verletzt worden. Auf der israelischen Seite sind bislang 64 Soldaten und 4 Zivilisten getötet worden, Hunderte mussten medizinisch behandelt werden.