Bei Gesprächen in Kairo mit israelischen und palästinensischen Delegationen wurde heute über einen umfassenden Waffenstillstand im Gazastreifen diskutiert. Dieser soll am Freitagmorgen um 5 Uhr MESZ in Kraft treten.
Beide Seiten müssen dem Vorschlag noch zustimmen. Aus israelischen Regierungskreisen verlautete, neben den Unterhändlern müsse auch das Kabinett die Waffenruhe noch billigen. Von der Hamas oder anderen palästinensischen Kräften in Gaza gibt es noch keine offizielle Stellungnahme.
Forderungen der Hamas
Gemäss israelischen Medien hat die Hamas-Delegation bei den Gesprächen in Kairo mehrere Forderungen für eine Waffenruhe aufgestellt: Öffnung aller Grenzübergänge zwischen Israel und dem Gazastreifen, vollständige Öffnung des Rafah-Grenzübergangs zu Ägypten, Seezugang zum Gazastreifen, Erlaubnis für Gaza-Bewohner, auf dem Tempelberg in Jerusalem zu beten sowie Freilassung von Häftlingen.
Bis heute 14 Uhr MESZ herrschte eine fünfstündige Feuerpause zwischen Israel und der Hamas. Sie sollte dazu dienen, dass sich die Bewohner des Gazastreifens mit Nahrungsmitteln versorgen können. Gemäss dem israelischen Militär hat die Hamas zum Ablauf der Feuerpause den Granatenabschuss wieder aufgenommen.
Bruch der temporären Feuerpause
Bereits heute Mittag hätten Hamas-Kämpfer die befristete Waffenruhe gestört und Granaten abgefeuert. Die Geschosse seien in der Region Eschkol in der Nähe des Gazastreifens eingeschlagen, teilten die Streitkräfte mit. Verletzte oder Schäden habe es nicht gegeben.
Israel hatte damit gedroht, es werde im Fall von Angriffen aus dem Gazastreifen während der heutigen fünfstündigen Feuerpause mit aller Härte zurückschlagen.
Nach dem mutmasslichen Beschuss mit Granaten durch Hamas-Kämpfer gibt es bisher jedoch noch keine Meldungen über Vergeltungsschläge der israelischen Streitkräfte.