Im März glitzerten und funkelten die «Fünf Sterne» von Beppe Grillo noch. Bei den Parlamentswahlen erreichte der Starkomiker auf Anhieb traumhafte Wahlergebnisse. Die Partei war drittstärke Kraft in Italien.
Nun scheinen die Sterne nicht mehr so hell. Grillos Partei musste nun bei den Kommunalwahlen eine herbe Niederlage einstecken. In Rom schaffte es der Bürgermeisterkandidat von Grillo auf lediglich 12 Prozent der Stimmen. Er verfehlte somit den Einzug in die Stichwahl. Auch in anderen Städten schnitten die Grillo-Kandidaten unter den Erwartungen ab.
Vergeblich gehofft
Die Italiener hatten «Fünf Sterne» im Februar vor allem gewählt, weil sie enttäuscht waren von den traditionellen Parteien. Viele Wähler hofften, Grillo würde sich mit der Mitte-links-Kraft «Demokratische Partei» (PD) zusammentun. Sie wollten Ex-Premier Silvio Berlusconi und seine Mitte-rechts-Partei so in die Opposition zu verbannen.
Grillo lehnte jedoch eine Koalition mit der PD ab. Er verweigerte jeden Dialog mit den Traditionsparteien. «Grillos Partei will weniger Staatsgelder für die Parteien», sagt SRF-Korrespondent Massimo Agostinis. Sonst sage die Partei zu allem Nein. Angesichts der wirtschaftlichen Probleme Italiens brauche es aber mehr Antworten als nur diese, so Agostinis.
Grillo geniesst immer noch Goodwill
Grillo könne sich auffangen, sagt Agostinis. Er geniesse immer noch viel Goodwill in der Bevölkerung. «Aber dann muss er jetzt mit dem konstruktiven Dialog beginnen, sonst verschwindet er.»
Agostinis weiter: «Es ist absehbar, das die Zusammenarbeit zwischen der Mitte-links-Kraft «Demokratische Partei» (PD) und Berlusconis Mitte-rechts-Partei nicht ewig dauern wird.» Wenn dieses Bündnis zusammenbreche und Grillos Bewegung dann mit den Linken zusammenarbeiten würde, dann könne «Fünf Sterne» überleben.