Die beiden 20- und 21-jährigen Italienerinnen hatten in Syrien für eine Hilfsorganisation gearbeitet, bevor sie entführt wurden. Heute sind sie wieder in ihrer Heimat eingetroffen. Nach ihrer Freilassung ist in Italien nun ein Streit über angebliche Lösegeldzahlungen entbrannt.
Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) von Aktivisten erfuhr, sollen die Frauen am Mittwoch über die Grenze in die Türkei gebracht worden sein, nachdem die italienische Regierung insgesamt zwölf Millionen Dollar Lösegeld bezahlt hatte.
Regierung nimmt Frauen in Schutz
Die Regierung in Rom bestreitet dies: Die Angaben der Aktivisten entbehrten jeder Grundlage, sagte Aussenminister Paolo Gentiloni vor dem Parlament in Rom. Italien sei gemäss internationaler Übereinkommen gegen die Zahlung von Lösegeld.
Gentiloni reagierte auch auf Kritik, wonach die Frauen ihr Leben leichtfertig riskiert hätten. Das Parlament solle «die Grosszügigkeit und den Mut» von Entwicklungshelfern in Krisengebieten wertschätzen, deren Arbeit «natürlich mit den Taten des Staates koordiniert werden muss». Die beiden Frauen hätten die italienischen Behörden «leider» nicht über ihre Reise nach Syrien informiert.
Die radikal-islamische Al-Nusra-Front, ein Ableger des Terrornetzwerks Al-Kaida, hatte die beiden Frauen nach eigenen Angaben im Juli in Nordsyrien entführt. Die Al-Nusra-Front vertritt eine ähnliche Ideologie wie die Terrormiliz Islamischer Staat (IS), ist aber mit dieser verfeindet.