«Die Leitungen sind verstopft», sagte IWF-Chefin Christine Lagarde in einer Rede vor dem New Yorker Wirtschaftsclub. Viele Banken in den Euro-Krisenstaaten hätten «nicht genügend Kapital und zu viele schlechte Kredite in ihren Büchern».
Obwohl die Zentralbanken ihre Geldpolitik extrem gelockert hätten, kämen die niedrigen Zinsen deswegen nicht bei den Menschen und Betrieben an, die sie wirklich benötigten. «Die Leitungen sind verstopft. Die Priorität muss daher sein, das Bankensystem durch Rekapitalisierung, Restrukturierung und – wo es notwendig ist – Schliessungen aufzuräumen.»
Lagarde bekräftigte ihre Forderung nach einer gemeinsamen Finanzpolitik in der Eurozone. «Darüber hinaus benötigt sie eine echte Bankenunion, um das Fundament der Währungsunion zu stärken.» Auch global müsse das Bankensystem grenzüberschreitend stärker reguliert werden, so die IWF-Chefin.
Viele Gefahren aus der Zeit vor der Finanzkrise bestünden weiterhin. Viele Institute seien noch immer so gross, dass ihr Scheitern die Weltwirtschaft gefährden könnte. Und auch der Handel mit undurchschaubaren, risikoreichen Wertpapieren sei nicht genügend eingeschränkt worden.