Japan hat zum 70. Jahrestag der Kapitulation des Landes im Zweiten Weltkrieg der Millionen Toten gedacht. Anlässlich des Jahrestags hat der Kaiser Akihito «tiefe Reue» für das Vorgehen seines Landes geäussert. Er hoffe, dass sich diese Tragödie «niemals wiederholt», sagte der 81-Jährige in Tokio.
Japanische Medien bemerkten, dass der Monarch erstmals die Formulierung für die Kriegstoten benutzt habe. Rund 7000 Menschen nahmen an der Zeremonie teil und legten eine Schweigeminute für die Toten ein.
Kritik aus China und Südkorea
Japans rechtskonservativer Ministerpräsident Shinzo Abe hatte am Freitag eine Entschuldigung für die Aggressionen seines Landes zum Ausdruck gebracht, dabei aber nur auf Erklärungen seiner Vorgänger verwiesen. China sprach von einer «ausweichenden» Erklärung und forderte von Japan eine ehrliche Entschuldigung. Auch in Südkorea stiessen Abes Worte auf Kritik.
Abe liess am Jahrestag dem umstrittenen Kriegsschrein Yasukuni in Tokio eine Opfergabe zukommen. Von einem Pilgergang des Schreins dürfte Abe laut Medien an dem Tag jedoch absehen, offensichtlich um die Beziehungen zu den früheren Opferstaaten China und Südkorea nicht weiter zu belasten.
Einzelne Mitglieder von Abes Kabinett statteten dennoch dem Schrein einen Besuch ab. In dem Shinto-Heiligtum wird der Seelen von in Kriegen für das japanische Kaiserreich Gestorbenen gedacht - darunter auch die von 14 hingerichteten Kriegsverbrechern.