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International «Jetzt hat Assad freie Hand, den Krieg auszuweiten»

Die Einigung zwischen Russland und Syrien freut den Westen, nicht aber die Rebellen. Denn sie bringt einen grossen Gewinner hervor: den syrischen Machthaber Baschar al-Assad. Das sagt Nahost-Experte Michael Lüders.

Am Wochenende haben Russland und die USA einen gemeinsamen Nenner in der Syrien-Frage gefunden: Das Regime von Baschar al-Assad muss innert einer Woche sein Chemiewaffen-Arsenal offen legen. Bis Mitte 2014 muss es vernichtet sein.

Klingt nach einer Schwächung der Position des Diktators? Wird jetzt alles gut in Syrien? «Nein», sagt Nahost-Experte Michael Lüders zu SRF 4 News. Die Einigung sei ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. «Aber unabhängig von der Chemiewaffen-Frage geht der Krieg weiter. Assad hat jetzt erst recht freie Hand, den Krieg auszuweiten und mit äusserster Härte gegen seine Gegner vorzugehen.»

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Nahost-Spezialist Lüders: «Jetzt hat Assad erst recht freie Hand, den Krieg auszuweiten»
aus SRF 4 News aktuell vom 16.09.2013.
abspielen. Laufzeit 4 Minuten 27 Sekunden.

Obama hat sich retten lassen

Für Lüders ist denn auch Assad – neben Russland und Assads Verbündetem, dem Iran – der grosse Gewinner der Einigung. Denn so lange Assad in der Chemiewaffen-Frage kooperiere, könnte er tun und machen, was er wolle. Auch an einen Sturz Assads glaubt Lüders nicht – «jedenfalls nicht mit Hilfe eines Militärschlags und nicht mit Hilfe der Rebellen, die im Augenblick viel zu schwach sind, diesen Sturz herbeizuführen».

Verloren hingegen habe US-Präsident Barack Obama. Lüders: «Er wird weder innenpolitisch, noch aussenpolitisch mehr als ein Schwergewicht wahrgenommen werden.» Man tue Obama zwar unrecht, den er habe – anders als sein Vorgänger George W. Bush – die USA in keinen Krieg verwickeln wollen. Das Problem ist: «Obama hat nicht offensiv genug den Frieden vertreten.» Stattdessen habe er sich von den Russen retten lassen, für Obamas Widersacher ein gefundenes Fressen.

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