Flüchtlingsdramen im Mittelmeer
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Bild 1 von 11. Ein Gesicht der Katastrophe im Mittelmeer: Dieser junge Mann wurde gerettet – die Angst ist ihm aber noch immer ins Gesicht geschrieben. Bildquelle: Keystone.
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Bild 2 von 11. Diese Migranten hatten Glück im Unglück – sie überlebten die Überfahrt und gehen am 21. April in Europa an Land. Bildquelle: Keystone.
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Bild 3 von 11. Italienerinnen werfen in Sizilien als Solidaritätsbekundung Blumen ins Mittelmeer. Bildquelle: Keystone.
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Bild 4 von 11. Beinahe täglich geschehen im Mittelmeer tragische Unglücke mit Flüchtlingen. Am 20. April zerschellte ein hölzernes Boot an der Küste von Rhodos. Zahlreiche Flüchtlinge konnten sich mit Hilfe von Wrackteilen über Wasser halten und trieben zum Strand Zefyros. Bildquelle: Keystone.
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Bild 5 von 11. Die lokale Bevölkerung sowie Rettungsmannschaften versuchten gemeinsam, den schiffbrüchigen Migranten zu helfen. Bildquelle: Keystone.
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Bild 6 von 11. Wie viele Migranten sich genau an Bord des verunglückten Flüchtlingsbootes befanden, ist unklar. Laut Medienberichten sollen aber rund 100 Menschen auf dem Schiff gewesen sein. Sie wurden von Schleuserbanden von der türkischen Küste nach Europa gebracht. Bildquelle: Keystone.
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Bild 7 von 11. Für mindestens drei Menschen endete die Überfahrt nach Rhodos mit dem Tod – darunter ein vierjähriges Kind. Bildquelle: Keystone.
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Bild 8 von 11. Rund 90 Personen konnten vor Rhodos gerettet werden. Einsatzkräfte suchten derweil nach weiteren Migranten. Mitunter waren auch Taucher im Einsatz. Bildquelle: Keystone.
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Bild 9 von 11. Am Wochenende ereignete sich vor der Küste Libyens ebenfalls ein Flüchtlingsdrama – mit möglicherweise mehr als 700 Toten. Dutzende Leichen wurden auf dem italienischen Rettungsschiff «Gregoretti» nach Malta gebracht. Bildquelle: Reuters.
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Bild 10 von 11. An Bord waren auch Überlebende, die nach Italien gebracht werden sollten. Sie kamen schwer erschöpft und mitgenommen in Europa an. Bildquelle: Reuters.
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Bild 11 von 11. Die Dramen, die sich im Mittelmeer abspielen, sind auch für die Hilfsmannschaften nur schwer zu ertragen. «Unsere Besatzungen sehen die Menschen sterben; sie ertrinken vor unseren Augen oder erfrieren an Bord», erklärte jüngst ein Reeder, dessen Schiffe bei Rettungen eingesetzt werden. Bildquelle: Reuters.
Der tunesische Kapitän des am Sonntag in libyschen Gewässern gekenterten Flüchtlingsboots soll betrunken gewesen sein und seit dem Ablegen in Libyen Haschisch geraucht haben. Dies berichteten Überlebende des bisher tödlichsten Flüchtlingsunglücks im Mittelmeer mit rund 850 Opfern.
Wegen des Zustands des Kapitäns sei es zu einem falschen Manöver und zur Kollision des Flüchtlingsbootes mit einem portugiesischen Handelsschiff gekommen, das dem Notruf der Flüchtlinge gefolgt war.
An Bord des Bootes sei Panik ausgebrochen, das hoffnungslos überlastete Boot kippte um, berichteten die Zeugen. Der 27-jährige Kapitän und ein syrisches Besatzungsmitglied wurden in der Nacht auf Dienstag festgenommen, als die Gruppe von 27 Überlebenden der Tragödie in Catania auf Sizilien an Land gehen konnte.
Dem tunesischen Kapitän des Flüchtlingsbootes wird vielfacher Totschlag, Verursachen eines Schiffsuntergangs und Beihilfe zur illegalen Einwanderung vorgeworfen. Gegen den 25-jährigen Syrer wird wegen Beihilfe zur illegalen Einwanderung ermittelt.
Erste Anhörung am Freitag
Die beiden Männer müssen am Freitag zu einer ersten Anhörung vor Gericht erscheinen. Dem Kapitän des portugiesischen Flüchtlingsschiffes sei dagegen nichts vorzuwerfen, berichteten die sizilianischen Ermittler.
Laut Überlebenden wollten Schlepperbanden 1200 Menschen an Bord des Flüchtlingsbootes unterbringen. «Sie schlugen uns, um so viel Menschen wie möglich ins Boot zu bringen. Am Schluss waren wir 800 an Bord. Die meisten waren unter Deck eingeschlossen.
Nach der Kollision bin ich ins Wasser gefallen, wo ich eine halbe Stunde lang warten musste, bis man mir ein Seil zugeworfen hat», berichtete der 16-jährige Somalier Said, der sich mit weiteren drei Minderjährigen retten konnte.