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International Kenia will weltgrösstes Flüchtlingslager schliessen

Kenias Regierung plant, das weltgrösste Flüchtlingslager Dadaab nahe der somalischen Grenze mit über 300'000 Flüchtlingen zu schliessen. Grund ist der kürzlich verübte Terroranschlag mit 147 Toten in der Universität von Garissa.

Kenia will über 300‘000 somalische Flüchtlinge in ihre Heimat zurückschicken. Der Entscheid ist eine Reaktion auf die Terrorattacke in der Universität von Garissa vor gut einer Woche. Dabei tötete die islamistische Al-Shabab-Miliz 147 Studierende.

Die Regierung in Nairobi geht davon aus, dass sich auch Mitglieder der Al-Shabab in dem Lager aufhalten. Ausserdem diene das Lager laut Gerüchten der Ausbildung von Islamisten.

Das UNO-Flüchtlingshilfswerk UNHCR müsse das Lager innerhalb von drei Monaten schliessen und nach Somalia verlagern, erklärte Vizepräsident William Ruto. Sollte das UNHCR der Aufforderung nicht nachkommen, würde Kenia die Flüchtlinge selbst umsiedeln.

Video
Endstation für Flüchtlinge
Aus Rundschau vom 27.07.2011.
abspielen. Laufzeit 10 Minuten 37 Sekunden.

«Veränderung wie nach 9/11»

Ein Sprecher des UNHCR teilte mit, dass bislang eine offizielle Unterrichtung über den Beschluss der Regierung fehle. Das Flüchtlingslager Dadaab beherbergt seit über 20 Jahren vor allem Somalis, die aufgrund Bürgerkriegswirren und islamistischem Terrorismus aus ihrem Heimatland geflohen sind.

Kenia werde sich nach dem jüngsten Anschlag so drastisch verändern «wie Amerika nach 9/11», sagte Kenias Vizepräsident laut einer Pressemitteilung in Anspielung auf die Anschläge vom 11. September 2001 in New York. Zudem habe nun der Bau eines 700 Kilometer langen Grenzwalls begonnen. Er soll somalische Terroristen daran hindern, ins Land zu kommen.

Um die Islamisten zu stoppen, hat Kenia rund 5000 Soldaten nach Somalia entsandt. Nach dem Anschlag in Garissa hat die Regierung zudem die Einstellung 10'000 neuer Polizisten angekündigt.

Zudem wurden seit dem Anschlag viele somalische Konten eingefroren und Geldtransfers verboten. Hilfsorganisation kritisierten allerdings, dass die Unterbindung von Geldtransfers vor allem arme Somalis treffe. Diese bräuchten das Geld von Familienmitgliedern im Ausland zum Überleben.

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