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Bild 1 von 7. Im Geschäftszentrum der Hauptstadt Machatschkala weist wenig darauf hin, dass sich die dagestanische Bevölkerung grossmehrheitlich aus muslimischen Angehörigen zusammensetzt. Bildquelle: Peter Gysling.
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Bild 2 von 7. Doch überall im russischen Nordkaukasus stehen neue Moscheen. Bildquelle: Peter Gysling.
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Bild 3 von 7. Marktszene in einem Dorf von Dagestan: Armut beherrscht das Land. Nur etwa drei Prozent der Menschen leben wirtschaftlich in normalen Verhältnissen. Bildquelle: Peter Gysling.
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Bild 4 von 7. Der dagestanische Präsident Ramasan Abdulatipov will die wirtschaftliche Misere in seinem Land bekämpfen und den Dialog mit den unzufriedenen Gruppierungen aufnehmen. Das erzählt er im Interview mit SRF. Bildquelle: Peter Gysling.
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Bild 5 von 7. Das Lenin-Denkmal im Zentrum der Hauptstadt: Die Ruhe auf diesem Bild trügt. Fast täglich kommt es in Dagestan zu Anschlägen. Bildquelle: Peter Gysling.
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Bild 6 von 7. In einer Schuhfabrik in der Hauptstadt werden Schuhe nach den Vorlagen verschiedener Label hergestellt. Bildquelle: Peter Gysling.
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Bild 7 von 7. Blick von der berühmten Festung in Derbent über die Stadt und das Kaspische Meer. Ein eigenstaatliches Dagestan, sprich ein von Russland unabhängiges Dagestan, wäre wirtschaftlich hoffnungslos verloren, sagt Gysling. Dagestan verlöre gar seine Souveränität. Bildquelle: Peter Gysling.
SRF-Korrespondent Peter Gysling ist vor zehn Tagen von einer Reportage aus Dagestan zurückgekehrt. Er kennt das Land, das nur wenig grösser ist als die Schweiz. Das Land, das seit den Anschlägen während des Boston-Marathons traurige Berühmtheit erlangte.
Die beiden verdächtigten Brüder Zarnajew sind ethnische Tschetschenen. Als tschetschenische Vertriebene sind sie in Kirgistan aufgewachsen. 2001 ist die Familie in den russischen Nordkaukasus zurückgekehrt. In der tschetschenischen Nachbarrepublik Dagestan sind die Brüder zur Schule gegangen. Später ist die Familie in die USA ausgewandert.
Von Tamerlan Zarnajew, dem verstorbenen Bruder, weiss man, dass dieser im vergangenen Jahr für einige Zeit in den russischen Nord-Kaukasus zurückgekehrt ist. Offenbar hatte er in Dagestan und Tschetschenien Kontakte zu extremistischen islamistischen Gruppierungen gesucht.
Häufiger Verstoss gegen die Menschenrechte
Extremistische Islamisten verstünden es im russischen Nordkaukasus immer mehr, arbeitslose Jugendliche für einen «Heiligen Krieg» zu motivieren, erklärt Gysling. Diese kämpfen dort mit beinahe täglichen Anschlägen für einen von Russland unabhängigen Staat. Sie wollen ein islamisches Emirat.
Russische Sondertruppen ihrerseits gingen bei ihren Anti-Terroraktionen äusserst rigoros auch gegen Unschuldige vor und verletzten dabei immer wieder die Menschenrechte.
Trotzdem ist Gysling der Meinung, dass die Anschläge in Boston kaum zum Ziel hatten, den kaukasischen Sezessionskampf in die USA zu exportieren.