Franziskus nannte den Kreuzweg einen der «starken Momente» des Weltjugendtages. Er zeichnet die Leidensstationen Jesu in Jerusalem nach, von der Verurteilung über die Kreuzigung bis zur Grablegung. Die Stationen waren auf der Strandpromenade aufgebaut, wo Darsteller die Geschichte des Leidenswegs erzählten.
Jugendliche trugen das grosse Pilgerkreuz zu den jeweiligen Stationen und wurden von Messdienern und einer Ehrengarde begleitet. Der Papst verfolgte die Prozession von einer riesigen Bühne am Strand aus.
«Durch das Kreuz verbindet sich Jesus mit den vielen jungen Menschen, die ihr Vertrauen in die politischen Institutionen verloren haben, weil sie Egoismus und Korruption sehen.» Dann gebe es noch jene, «die ihren Glauben an die Kirche oder sogar an Gott verloren haben wegen der Unlauterkeit von Christen und von Dienern des Evangeliums», fügte er ein Stück katholische Selbstkritik an.
Proteste und Randale
Kurz nachdem der Papst die Copacabana verlassen hatte, kam es dort auch zu Protesten gegen den Regional-Gouverneur von Rio. Einigen hundert Demonstranten gelang es, in die Nähe der Weltjugendtags-Bühne zu gelangen, wo sie aber von massiven Polizeieinheiten isoliert wurden.
Viele Pilger verliessen daraufhin aufgeschreckt die Veranstaltung. In dem rund 400 Kilometer entfernten São Paulo warfen Randalierer Schaufenster mehrere Bankfilialen ein.