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International Krieg gegen Islamisten: Frankreich kämpft in Mali

Seit Monaten schlägt die malische Regierung immer wieder Alarm: Nun kämpfen französische Soldaten an der Seite der Regierungstruppen gegen die Islamisten. Die Soldaten verbuchen erste Erfolge – aber auch Opfer.

In Mali kontrollieren Islamisten mittlerweile ein Gebiet, das so gross ist wie Spanien und Frankreich zusammen. Zuletzt waren sie immer weiter nach Süden vorgedrungen und standen nun kurz vor der Einnahme der strategisch wichtigen Stadt Konna im Inneren des Landes.

Audio
Gespräch zur Lage in Mali mit Korrespondent Patrik Wülser
aus HeuteMorgen vom 11.01.2013.
abspielen. Laufzeit 1 Minute 36 Sekunden.

Noch keine 24 Stunden kämpfen nun französische Soldaten an der Seite der Regierungstruppen gegen die islamistischen Rebellen. Bereits verbuchen sie einen ersten Erfolg: Mit gezielten Luftangriffen konnten die Islamisten aus der Stadt Konna vertrieben werden. Bei den Kämpfen ist laut dem französischen Verteidigungsministerium ein französischer Helikopterpilot getötet worden.

Bei den Kämpfen gab es nach Angaben aus Armeekreisen mehr als 100 Todesopfer. Unter den Toten waren Regierungssoldaten und Islamisten.

«Einsatz dauert solange wie notwendig»

Frankreich bangt um Sicherheit

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Nach dem Eingreifen französischer Truppen in Mali hat Präsident François Hollande die Sicherheitsstufe seinem Land erhöht. Er wies Regierungschef Jean-Marc Ayrault an, den Schutz von Regierungsgebäuden sowie des öffentlichen Nahverkehrs zu verstärken.

Am Vorabend informierte Frankreichs Präsident François Hollande die Öffentlichkeit über den Einsatz. Dieser solle «so lange dauern wie notwendig». Frankreichs Ministerpräsident Jean-Marc Ayrault präzisierte, der Militäreinsatz sei notwendig, um die terroristische Gefahr aufzuhalten. Diese bedrohe nicht nur Mali und Afrika, sondern auch Frankreich und Europa.

Befürchtet wird, dass sich Mali nach dem Putsch in der Hauptstadt Bamako im März 2012 immer stärker zu einem Zentrum des internationalen Terrorismus entwickelt.

«Lob für schnelle Reaktion»

Frankreichs Einsatz wird auch von Malis Nachbarstaaten begrüsst. Die westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft Ecowas bereitet sich seit längerem auf die Entsendung einer 3500 Mann starken Truppe nach Mali vor. Allerdings gibt es in Mali Vorbehalte gegen einen Militäreinsatz aus den Anrainerstaaten.

Wann der Einsatz beginnen kann, für den der UNO-Sicherheitsrat Ende des Jahres grünes Licht gegeben hatte, ist aber noch unklar.

Laut UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon soll auch Senegal und Nigeria Hilfe bereitgestellt haben. Wie genau diese Hilfe aussieht, nannte Ban nicht.

US-Armee steht Gewehr bei Fuss

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Auch die US-Streitkräfte könnten sich möglicherweise in den Kampf mit den Islamisten einschalten. Erwägt werde, die französischen Truppen mit Geheimdienstinformationen und logistischem Beistand zu unterstützen, sagte ein US-Regierungsvertreter. Auch Aufklärungsdrohnen könnten zum Einsatz kommen.

Ban betonte aber, er hoffe, der französische Einsatz laufe im Sinne der im Dezember verabschiedeten Resolution des UNO-Sicherheitsrats ab. Dieser zufolge sollen Truppen unter der Führung der Afrikanischen Union das malische Militär im Kampf gegen die Rebellen unterstützen.

Am Freitagabend versicherte Hollande, sein Land werde «streng im Rahmen der Resolutionen des UNO-Sicherheitsrates handeln».

In der Hand der Islamisten

Die französischen Soldaten haben ausserdem den Auftrag, zwei entführte Franzosen zu befreien. Man werde «alles tun», um sie zu retten, sagte Aussenminister Laurent Fabius. Die beiden Geiseln sind seit November 2011 in den Händen der Islamisten im Norden des Landes.

Ausländer sollen ausreisen

Wegen der Kämpfe zwischen Regierungstruppen und Rebellen in Mali haben Deutschland und Frankreich ihren Bürgerinnen und Bürgern empfohlen, das Land zu verlassen. Die Schweiz hatte ihren Bürgern die Ausreise bereits Ende Dezember nahe gelegt.

Die Schweiz habe im Falle einer Verschlechterung der Sicherheitslage «nur noch begrenzte oder gar keine Möglichkeiten mehr zur Hilfe in Notfällen oder zur Unterstützung der Ausreise», heisst es auf der Webseite des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten.

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