Die Ebola-Krise in Westafrika ist nach EU-Angaben noch nicht ausgestanden. «Die Epidemie ist noch nicht vorbei», betonte die EU-Aussenbeauftrage Federica Mogherini am Dienstag vor Beginn einer internationalen Hilfskonferenz in Brüssel. Man müsse alle Anstrengungen weiter konzentrieren, um Ebola ein für allemal zu besiegen.
«Wir dürfen nicht nachlassen»
Dasselbe Anliegen vertrat auch Ellen Johnson Sirleaf, die Präsidentin von Liberia: «Wir dürfern in der Anstrengung nicht lachlassen», sagte sie. Gleichzeitig zeigte sie sich optimistisch, dass die Krise überwunden werden könne.
An der von der EU anberaumten eintägigen Konferenz beteiligen sich nebst Sirleaf auch die Staatoberhäupter der beiden anderen am meisten betroffenen Nationen: Ernest Bai Koroma, Präsident von Sierra Leone, und Alpha Condé, Staatschef von Guinea. Darüber hinaus werden an der Tagung Vertreter der USA, Kubas, Chinas, der Vereinten Nationen und der Weltbank erwartet.
Neun Mal weniger Neuinfektionen
Neben der Bekämpfung der derzeitigen Krise und der Erarbeitung von Strategien zur Vermeidung künftiger Epidemien stehen an der Konferenz vor allem ökonomische Aspekte im Vordergrund. Konkret geht es um Hilfen zur wirtschaftlichen Erholung Guineas, Sierra Leones und Liberias sowie um die Stärkung ihrer Gesundheitssysteme.
Seit dem Höhepunkt der Ebola-Epidemie im letzten Herbst hat die Zahl der Neuansteckungen nach UNO-Angaben deutlich abgenommen. Wurden damals rund 900 Neu-Infektionen pro Woche registriert, sind es aktuell noch etwa 100 neue Fälle im selben Zeitrahmen.
Wegen Ebola liessen laut WHO bis dato rund 9700 Menschen ihr Leben. Die internationale Gemeinschaft hatte 4,9 Milliarden US-Dollar an Hilfen zugesagt, von denen laut EU-Kommission bislang ewa die Hälfte ausbezahlt wurde.