Zum Inhalt springen

International Lage der syrischen Flüchtlinge verschlechtert sich

Tausende Menschen haben keinen Zugang zu Gesundheitsversorgung: In ihrer Studie zeichnet die Organisation «Ärzte ohne Grenzen» ein drastisches Bild der Lage der syrischen Flüchtlingen in Libanon - und fordert die Behörden zum Handeln auf.

Je länger die Syrien-Krise andauert, desto mehr spitzt sich die Situation der Flüchtlinge in Libanon zu. Eine Studie der Organisation «Ärzte ohne Grenzen» (MSF) zeigt auf, dass von den 220'000 syrischen Flüchtlingen im Land viele keinen Zugang zu Gesundheitsversorgung erhalten.

In weiten Teilen Libanons haben die Gastgemeinden kaum mehr die Kapazität, Flüchtlinge aufzunehmen. Das zeigt der Bericht, den MSF präsentierte.

Audio
Welternährungsprogramm: «Unsere Hilfe erreicht ganz Syrien»
aus SRF 4 News aktuell vom 07.02.2013. Bild: Reuters
abspielen. Laufzeit 5 Minuten 32 Sekunden.

Mehr als die Hälfte der befragten Flüchtlinge sind demnach in mangelhaften Unterkünften einquartiert; als Beispiele nennt der Bericht unangemessene Kollektivunterkünfte, Bauernhöfe, Garagen, unfertige Rohbauten oder alte Schulen. Gar 75 Prozent lebten unter Bedingungen, die der Härte des Winters «überhaupt nicht angepasst sind».

Dazu komme, dass sich die medizinische Situation in den letzten sechs Monaten deutlich verschlechtert habe. Mehr als die Hälfte aller Interviewten könne sich die Behandlung chronischer Krankheiten nicht leisten, schreibt MSF.

Kampf um Damaskus

Box aufklappen Box zuklappen

In der syrischen Hauptstadt Damaskus haben sich Rebellen und Regierungseinheiten nach Oppositionsangaben den zweiten Tag in Folge schwere Gefechte geliefert. In der Nacht sei die Zahl der Toten auf 30

gestiegen.

Seit Beginn der Erhebung gegen Präsident Assad wurden in Syrien nach UNO-Schätzungen mehr als 60'000 Menschen getötet.

Kinderimpfungen rezeptpflichtige Medikamente, die Betreuung von Frauen während der Schwangerschaft und Geburtshilfe sowie die medizinische Grundversorgung seien ausser Reichweite. Die Studie wurde im Dezember 2012 beendet und umfasste 2100 syrische Flüchtlingsfamilien.

Fehlende Registrierung

Die Ursache der prekären Lage ortet MSF bei der Verzögerung bei der Registrierung. In Libanon hänge der Anspruch auf formale Hilfe von der Registrierung ab. Doch diese sollte keine Bedingung sein, um in einer Notsituation Hilfe zu erhalten, schreibt die Hilfsorganisation.

«MSF ruft alle Behörden und Agenturen dazu auf, die Einrichtung von Empfangszentren für Neuankömmlinge zu beschleunigen und umgehend zugängliche Kollektivunterkünfte zu schaffen, die den winterlichen Bedingungen standhalten», heisst es in der Mitteilung.

Jederzeit top informiert!
Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden.
Schliessen

Jederzeit top informiert!

Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden. Mehr

Push-Benachrichtigungen sind kurze Hinweise auf Ihrem Bildschirm mit den wichtigsten Nachrichten - unabhängig davon, ob srf.ch gerade geöffnet ist oder nicht. Klicken Sie auf einen der Hinweise, so gelangen Sie zum entsprechenden Artikel. Sie können diese Mitteilungen jederzeit wieder deaktivieren. Weniger

Sie haben diesen Hinweis zur Aktivierung von Browser-Push-Mitteilungen bereits mehrfach ausgeblendet. Wollen Sie diesen Hinweis permanent ausblenden oder in einigen Wochen nochmals daran erinnert werden?

Meistgelesene Artikel