Seit fast zehn Jahren sitzt Michail Chodorkowski im Straflager. Verurteilt wegen angeblicher Geldwäscherei und Unterschlagen. Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte entschied unlängst, dass Russland Chodorkowski in einem ersten Prozess 2005 unfair behandelt habe.
Doch die russische Justiz kennt kaum Gnade für den Kremlgegner. Der Antrag auf Haftentlassung des ehemaligen Ölmagnaten wurde abgelehnt. Als kleines Zugeständnis wird die Strafe von 11Jahren nun um zwei Monate verkürzt.
Die Menschenrechtlerin Ljudmila Alexejewa von der Moskauer Helsinki-Gruppe sagte, sie zweifle daran, dass Chodorkowski tatsächlich in einem Jahr freikomme. «Der Staat fürchtet Michail Borissowitsch (Chodorkowski), der für den fortgeschrittenen Teil der russischen Gesellschaft eine Leitfigur geworden ist», sagte sie.