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International MH17: Internationale Experten auf dem Weg

Was geschah mit Flug MH17? Diese Frage sollen internationale Experten am Absturzort in der Ostukraine beantworten. Doch ihre Arbeit wird behindert, sie stehen unter Aufsicht schwer bewaffneter Separatisten. Nun verliert der Westen langsam die Geduld. Und droht Moskau.

Nach massiven Klagen über Behinderungen am Absturzort der malaysischen Boeing reisen Luftfahrt-Experten in das von Rebellen kontrollierte Gebiet bei Donezk. Die Niederlande werden die internationale Identifizierung der Opfer in der Ostukraine koordinieren, gab der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte in Den Haag bekannt. Beim Absturz des Passagierflugzeugs waren am Donnerstag alle 298 Menschen an Bord getötet worden, darunter 193 Niederländer.

Internationales Seilziehen

Die USA haben den Verdacht geäussert, dass die Aufständischen die Boeing mit einer Boden-Luft-Rakete abgeschossen haben. Um eine bedingungslose Kooperation der Separatisten zu erzwingen, verstärkt die internationale Gemeinschaft den Druck auf Russland. Bundeskanzlerin Angela Merkel, der

französische Präsident François Hollande und der britische Premierminister David Cameron drohten Moskau mit einer Ausweitung der EU-Sanktionen. Präsident Wladimir Putin müsse umgehend auf die moskautreuen Rebellen einwirken, um den ungehinderten Zugang der Ermittler zum Absturzgebiet zu gewährleisten, hiess es in Paris und London.

Merkel forderte nach Angaben eines Sprechers Putin zum wiederholten Mal eindringlich auf, Einfluss auf die Separatisten zu nehmen. Es müsse so schnell wie möglich ein direktes Treffen der Kontaktgruppe – bestehend aus Vertretern der Ukraine, Russlands und der OSZE – mit den prorussischen Aufständischen zustande kommen, teilte die Bundesregierung nach einem Telefonat der beiden Politiker mit. Der Umgang der Aufständischen mit den Opfern des Flugzeugabsturzes sei «katastrophal». «Das ist Augenblick der Wahrheit für Putin», sagte auch US-Aussenminister John Kerry im US-Sender CNN.

Experten werden erwartet

Bis Sonntag waren noch immer nicht alle Todesopfer geborgen worden. Die Regierung in Kiew und die prorussischen Separatisten bezichtigen sich gegenseitig, die Maschine abgeschossen zu haben. Seit Tagen fordern Politiker aus aller Welt eine rasche, umfassende und vor allem unabhängige Untersuchung der Absturzursache. Sollte Russland dazu nicht «unverzüglich die nötigen Massnahmen ergreifen», werde dies beim EU-Aussenministerrat am Dienstag Konsequenzen haben, hiess es in Paris weiter.

Video
Christian Wehrschütz in der Ostukraine
Aus Tagesschau vom 20.07.2014.
abspielen. Laufzeit 2 Minuten 25 Sekunden.

Die Suche nach Leichen und Trümmern wurde auf eine Fläche von 34 Quadratkilometer ausgeweitet. Die sterblichen Überreste zahlreicher Opfer wurden nach Angaben der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) vom Absturzort zunächst in die ostukrainische Stadt Tores gebracht. Drei Kühlwaggons stünden inzwischen auf dem örtlichen Bahnhof, sagte OSZE-Vertreter Michael Bociurkiw. Die Separatisten hätten von 167 Opfern in den Waggons gesprochen, diese Zahl habe aber nicht geprüft werden können. Groisman sagte, im Zug seien 192 Leichen und 8 «Fragmente». Die Waggons sollen bis zum Eintreffen internationaler Experten in Tores bleiben.

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