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International Millenniumsziele der UNO setzen Leitplanken für die ganze Welt

Die Staaten der UNO haben sich zur Jahrtausendwende auf konkrete Vorgaben im Kampf gegen Armut und Hunger geeinigt. Nicht alle Ziele werden bis 2015 erreicht.

Hehre Ziele

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Noch immer leben über eine Milliarden Menschen in extremer Armut – sie haben weniger als einen Euro pro Tag zur Verfügung.

Dies will die Weltbank radikal ändern. Deren Chef Jim Yong Kim kündigte an, die extreme Armut bis 2030 fast komplett zu beseitigen. Dann sollen höchsten noch drei Prozent der Menschen in Entwicklungsländern extrem arm sein.

Armut und Hunger sollen weltweit bekämpft werden: Darauf haben sich die UNO-Mitgliedstaaten im Millenniums-Jahr 2000 geeinigt und acht Entwicklungsziele verabschiedet. Danach sollen bis 2015 – im Vergleich zu 1990 – Armut und Hunger um die Hälfte reduziert werden. Zudem müssen alle Kinder mindestens eine Grundschulausbildung erhalten. Mädchen dürfen dabei nicht benachteiligt werden.

Auch die Mütter- und Kindersterblichkeit soll bekämpft werden. Ziel ist, diese um zwei Drittel, beziehungsweise drei Viertel zu senken. Die Verbreitung von Aids und weiteren schweren Krankheiten soll ebenfalls eingedämmt werden.

Krise macht sich bemerkbar

Der Weg hin zu diesen Zielen ist schwer. Positive Entwicklungen bis 2007 wurden durch die weltweite Wirtschafts- und Finanzkrise 2008 und 2009 wieder ausgebremst. Bei der Bildung harzt es, und die Entwicklungshilfe-Beiträge sind weltweit rückgängig. Hinzu kommen steigende Nahrungsmittelpreise, die besonders der armen Bevölkerung zusetzen.

Die acht Millenniumsziele

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  1. Bekämpfung von extremer Armut und Hunger
  2. Primarschulbildung für alle
  3. Gleichstellung der Geschlechter
  4. Senkung der Kindersterblichkeit
  5. Verbesserung der Gesundheitsversorgung der Mütter
  6. Bekämpfung von Aids, Malaria und anderen schweren Krankheiten
  7. Ökologische Nachhaltigkeit sichern
  8. Aufbau einer globalen Entwicklungspartnerschaft

Zwei Ziele vorzeitig erfüllt

Immerhin gibt es Lichtblicke, wie aus dem jährlichen Zwischenbericht von Weltbank und Internationalem Währungsfonds hervorgeht. In zwei Bereichen wurden die entwicklungspolitischen Ziele schon vorzeitig erreicht, und zwar im Verlaufe von 2010: bei der extremen Armut und beim Zugang zu Trinkwasser.  

So wurde der Anteil der Menschen ohne Zugang zu sicherem Trinkwasser gegenüber 1990 halbiert. Und die extreme Armut hat sich sogar mehr als halbiert. Laut den Schätzungen der Weltbank muss allerdings 2015 immer noch eine Milliarde Menschen mit weniger als 1,25 Dollar am Tag auskommen.

Klare Fortschritte sehen Weltbank und Währungsfonds auch im Bereich der Primarschulbildung und der Gleichstellung. Weniger erfolgreich ist das Vorhaben, die Mütter- und Kindersterblichkeit zu senken. Dieses Ziel wird wohl in vielen Ländern verpasst. Ein weiteres Problem sind die extrem volatilen Lebensmittelpreise. Diese behindern in vielen armen Ländern den Kampf gegen die bittere Armut. Dies geht aus dem Global Monitoring Report 2012 von Weltbank und Währungsfonds weiter hervor.  

Die UNO-Organisation für Bildung, Wissenschaft und Kultur (Unesco) geht  demgegenüber nicht davon aus, dass bei der Bildung das Millenniumsziel erreicht wird. Sie hatte letzten Oktober Alarm geschlagen, weil weltweit immer noch 250 Millionen Mädchen und Knaben weder richtig lesen noch schreiben lernen. Und die Zahl der Kinder, die keine Grundschule besuchen, stagniert bei rund 61 Millionen.

Nur fünf zahlen genug

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Nur wenige Staaten erreichen bei den finanziellen Mitteln für die öffentliche Entwicklungshilfe den angestrebten Anteil von 0,7 Prozent des Bruttonational-einkommens. Es sind dies Schweden, Norwegen, Luxemburg, Dänemark und die Niederlande.

Rückläufige Zahlungen aus aller Welt

Zum Erreichen der Millenniumsziele braucht es viel Geld – das derzeit fehlt. Laut einem UNO-Bericht vom letzten September sind die Zahlungen der Staaten für Entwicklungshilfe im Jahr 2011 um drei Prozent zurückgegangen. Weltbank und Währungsfonds vermuten als Grund für den Rückgang, dass gleich mehrere Geldgeber ihre eigenen Staatshaushalte sanieren müssen.

Schweiz hat Hilfe leicht aufgestockt

Die Schweiz liefert derzeit rund 0,45 Prozent ihres Bruttonationaleinkommens. Sie gehört zu den sieben Ländern, die ihre Zahlungen 2011 erhöht haben. Für die nächsten vier Jahre haben National- und Ständerat Kredite von insgesamt 11,35 Milliarden Franken für die Entwicklungszusammenarbeit gutgeheissen. Der Betrag entspricht 0,5 Prozent des Bruttonationaleinkommens.

Die Gesamtbilanz der Entwicklungshilfe-Zahlungen ergibt laut UNO-Bericht für 2011 einen Betrag von 133,5 Milliarden Dollar. Um die Millenniumsziele zu erreichen, wären aber rund 300 Milliarden Dollar nötig.

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