Bei einer Geiselnahme mutmasslicher islamistischer Terroristen in Mali sind nach Angaben der Vereinten Nationen mindestens zwölf Menschen ums Leben gekommen.
Militär und Polizei beendeten den bewaffneten Überfall auf das Hotel Byblos in Sévaré nordöstlich der Hauptstadt Bamako.
Bei den Getöteten handelt es sich um drei Ausländer aus Südafrika, Russland und der Ukraine sowie um fünf Sicherheitskräfte und vier Angreifer.
Vier ausländische UNO-Mitarbeiter – zwei Südafrikaner, ein Ukrainer und ein Russe, die sich während dem Angriff versteckt hielten – sind aus dem Hotel befreit worden, sagte ein am Einsatz beteiligter Gendarm. Sie sollen Piloten und Ingenieure der UNO-Friedensmission in Mali sein.
Bewaffnete Angreifer hatten am Freitag das Ausländern frequentierte Hotel überfallen und sich dort mit mehreren Geiseln verschanzt.
Hotel bei Ausländern beliebt
Das Hotel Byblos ist bekannt dafür, Mitarbeiter der UNO-Friedenstruppen im Land zu beherbergen. Vermutlich wollten die Angreifer die Ausländer aus dem Hotel entführen und für die Freilassung Forderungen stellen. Offenbar wurde das Hotel aber schnell von einer malischen Spezialeinheit umstellt. Auch französische Soldaten sollen am Einsatzort gewesen sein. Über Stunden hinweg kam es zu Schusswechseln.
Zu dem Anschlag bekannte sich zunächst niemand. In Mali wird vermutet, dass dort operierende Islamisten für die Tat verantwortlich sein dürften, da ähnliche Gewalttaten bislang nur von solchen Gruppen verübt wurden und vorwiegend auf Ausländer abzielten.
UNO verurteilt den Angriff
In dem Hotel waren Bürger aus Südafrika, Frankreich und der Ukraine untergebracht. UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon verurteilte den Angriff auf das Hotel scharf.
Sévaré liegt ganz in der Nähe der historischen Stadt Mopti, die bis zum Militärputsch in Mali im März 2012 ein beliebtes Touristenziel war.
Islamistische Rebellen hatten im Zuge des Putsches die Macht im Norden des Wüstenstaates an sich gerissen. Die blutige Gewalt endete erst durch ein Eingreifen der ehemaligen Kolonialmacht Frankreich. Jedoch verüben die Rebellen weiterhin Anschläge vor allem auf UNO-Truppen und Ausländer.