UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon hat den Angriff auf die Klinik in der nordafghanischen Stadt Kundus scharf verurteilt. Ban Ki Moon fordert eine «gründliche und unabhängige Prüfung» um festzustellen, wer für den Vorfall verantwortlich sei.
Bei den Bombenangriffen auf das Spital kamen 19 Menschen ums Leben: Zwölf Mitarbeiter der Organisation «Ärzte ohne Grenzen» und sieben Patienten. Zudem gab es mehr als 30 Verletzte.
US-Präsident Obama verspricht gründliche Untersuchung
Das US-Militär hat zwischenzeitlich erklärt, «in der Umgebung» der Klinik einen Luftangriff geflogen zu haben. Ziel seien Taliban-Kämpfer gewesen, die direkt auf amerikanische Militärangehörige geschossen hätten.
US-Präsident Barack Obama sprach den Angehörigen sein Beileid aus und versprach, es werde gründlich untersucht, ob der Angriff auf das Spital tatsächlich auf das Konto der US-Luftwaffe gehe.
Weitere Kritik von UNO-Fachkräften
«Krankenhäuser, in denen sich Patienten und medizinisches Personal befinden, dürfen niemals zum Angriffsziel werden», sagte der UNO-Sondergesandte für Afghanistan, Nicholas Haysom.
«Das internationale humanitäre Recht verbietet ausserdem die Nutzung medizinischer Einrichtungen für Militärzwecke.» Der Direktor des UNO-Hochkommissariats für Menschenrechte, Zeid Ra'ad Al Hussein verurteilte den Angriff als «unentschuldbar» und bezeichnete die Tat als «möglicherweise kriminell». Er forderte eine eingehende und transparente Untersuchung.
IKRK: Angriff beeinträchtigt Arbeit der Hilfskräfte
Auch das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) kritisierte den Bombenangriff scharf. Die Gewalt gegen Patienten und medizinische Mitarbeiter sei erschreckend, teilte das IKRK mit.
Derartige Angriffe beeinträchtigten die Möglichkeiten von humanitären Organisationen, den Menschen in Afghanistan dringend benötigte Hilfe zukommen zu lassen, sagte der Chef des Internationalen Roten Kreuzes in Afghanistan, Jean-Nicolas Marti. Er forderte alle Konfliktparteien auf, die Sicherheit von Zivilisten und Hilfskräften zu achten.