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International Nach Anschlag von Suruç: Proteste gegen Erdogans IS-Kurs

Nach dem Anschlag von Suruç sind bei Krawallen elf Menschen festgenommen worden. Um die Proteste zu ersticken, setzt die Polizei auf Tränengas und Wasserwerfer, die Behörden auf eine Twitter-Sperre. Vergeblich. Die Regierung will nun eine Verstärkung der Grenze zu Syrien prüfen.

In der Türkei ist es nach dem Anschlag von Suruc die zweite Nacht in Folge zu Krawallen zwischen der Polizei und Demonstranten gekommen. Mindestens elf Menschen wurden in der Nacht zu Mittwoch festgenommen.

PKK übt Vergeltung

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Die kurdische Arbeiterpartei PKK hat nach eigener Darstellung zwei türkische Polizisten als Vergeltung für den Anschlag in Suruç umgebracht. Die beiden Sicherheitskräfte hätten mit der Terrormiliz IS zusammengearbeitet und seien am Mittwochmorgen in der Stadt Ceylanpinar an der Grenze zu Syrien getötet worden, erklärte die PKK auf einer Webseite.

In mehreren Vierteln in Istanbul, in der Hauptstadt Ankara und in überwiegend von Kurden bewohnten Städten im Südosten kam es zu teilweise gewaltsamen Kundgebungen. Die Polizei setzte Tränengas und Wasserwerfer ein.

Viele Kurden in der Türkei werfen Präsident Recep Tayyip Erdogan und seiner AK-Partei vor, die radikal-islamische IS-Miliz im Kampf gegen die Kurden im Nachbarland Syrien zu unterstützen. Die Regierung in Ankara bestreitet das.

Twitter-Zugang vorübergehend gesperrt

Die Behörden sperrten zudem zwischenzeitlich den Zugang zum Kurzmitteilungsdienst Twitter. Auch der Zugang zum sozialen Netzwerk Facebook war teilweise eingeschränkt. Nach einer mehrstündigen Sperre gab ein türkisches Gericht den Zugang zu Twitter wieder frei.

Grund seien Bilder und weitere Inhalte, die auf den sozialen Medien über den Anschlag verbreitet worden seien, teilte Nachrichtenagentur DHA mit.

Ausserordentliche Kabinettssitzung

Eine ausserordentliche Kabinettssitzung unter Vorsitz des türkischen Ministerpräsidenten Ahmet Davutoglu wurde für den Nachmittag angesetzt. Dabei soll es unter anderem um die Verstärkung der mehr als 900 Kilometer langen Grenze zu Syrien gehen.

Video
Terror in der Türkei: Schwere Vorwürfe
Aus 10 vor 10 vom 21.07.2015.
abspielen. Laufzeit 2 Minuten 54 Sekunden.

Am Montag waren bei einem Selbstmordanschlag in Suruç an der Grenze zu Syrien 32 Menschen getötet und 100 weitere verletzt worden. Die türkische Regierung machte die sunnitische Terror-Organisation Islamischer Staat (IS) für das Attentat von Suruç verantwortlich.

Die türkischen Ermittler identifizierten inzwischen den Selbstmordattentäter. Aus DNA-Analysen gehe hervor, dass es sich um einen 20-jährigen Türken aus der südöstlichen Provinz Adiyaman handle, teilte ein Behördenvertreter mit.

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