Bei dem schweren Erdbeben im Nordwesten Chinas sind 95 Menschen ums Leben gekommen, zehntausende wurden obdachlos. Etwa 1000 Menschen wurden nach Angaben chinesischer Staatsmedien verletzt, mehr als 100 von ihnen schwer.
In der Region um die Stadt Dingxi in der Provinz Gansu zerstörte das Beben mehr als 50'000 Häuser. Rund 240'000 Häuser seien beschädigt. Über 220'000 Menschen brauchten eine neue Unterkunft.
Warnung vor Nachbeben
UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon sprach den Betroffenen in einer Mitteilung aus New York sein tiefes Mitgefühl aus. «Unsere Gedanken sind bei den Familien der Opfer und Verletzten.»
Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping rief die Rettungsmannschaften zu besonderen Anstrengungen auf. Er warnte vor Nachbeben. Neue Gefahr droht auch durch Regenfälle, die Erdrutsche auslösen könnten.
Die Regierung schickte Hilfsgüter in die Region. Für die Obdachlosen stellte das Verwaltungsministerium 10'000 Zelte, 30'000 Baumwolldecken, 5000 Feldbetten und 10'000 Schlafsäcke bereit.
Das Beben am Montagmorgen an der Grenze der Gemeinden Minxian und Zhangxian hatte laut Erdbebenwarte der Provinz eine Stärke von 6,6 erreicht. Der geologische Dienst der USA sprach von 5,9.
Unter Erdrutschen begraben
Die Zahl der Opfer war so hoch, weil viele Menschen auch bei Bergrutschen ums Leben kamen, die von den Erdstössen ausgelöst wurden. Die Betroffenen waren meist ältere Menschen und Kinder, die in den Dörfern zurückbleiben, während die Berufstätigen in den Städten arbeiten und leben. Das Beben unterbrach vielerorts die Stromversorgung und zeitweise das Kommunikationsnetz.
Rund 3000 Helfer von Armee, Feuerwehr, lokalen Behörden und Milizen wurden in die etwa 1200 Kilometer westlich von Peking gelegene Erdbebenregion entsandt.