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Grenzkontrollen in Schweden und Dänemark
Aus Tagesschau vom 04.01.2016.
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International Nach den Schweden kontrollieren nun auch die Dänen

Seit heute führt Schweden an der Grenze zu Dänemark wieder Passkontrollen durch. Passagiere auf Fähren, in Zügen und Bussen müssen sich ausweisen. Damit will Schweden die Zahl der Asylbewerber reduzieren. Jetzt beginnt auch Dänemark mit Kontrollen – allerdings nur stichprobenartig.

Seit Mitternacht wird an der dänisch-schwedischen Grenze wieder kontrolliert: Wer mit Fähre, Bahn oder Bus einreist, muss sich ausweisen.

Bisher verliefen die Passkontrollen ohne grössere Probleme. In der Regel reisen 32'000 Menschen jeden Tag mit dem Zug über den Öresund. Allerdings sind heute offenbar viel weniger Menschen mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs als sonst. Viele dürften aufs Auto umgestiegen sein – denn der Autoverkehr über die Öresundbrücke, die Dänemark und Schweden verbindet, wird nicht kontrolliert.

Karte: Die Öresundbrücke
Legende: Die Öresundbrücke, vor 15 Jahren eröffnet, soll Skandinavien eigentlich enger mit der Mitte Europas verknüpfen. SRF

Furcht vor Kosten und Wartezeiten

Die Regierung in Stockholm hofft, mit den Kontrollen die Zahl der Asylbewerber eindämmen zu können. Kein EU-Land hat pro Einwohner mehr Flüchtlinge aufgenommen als Schweden. Bis Ende November waren es rund 145'000 Menschen.

Mitte Dezember hatte die schwedische Regierung das Asylrecht verschärft. Unter anderem hat sie nun die Möglichkeit, Verkehrsunternehmen zu Passkontrollen zu verpflichten. Die Bahn- und Fährenbetreiber kritisierten den Beschluss. Sie befürchten hohen Kosten und deutlich längere Reisezeiten für die Passagiere.

Auch die Dänen kontrollieren nun

Die Kontrollen in Schweden haben aber auch Auswirkungen auf Dänemark. Denn dort waren 2015 lediglich rund 20'000 Asylbewerber gezählt worden. Wenn nun mehr Menschen an der dänisch-schwedischen Grenze gestoppt werden, sind steigende Flüchtlingszahlen zu erwarten.

Audio
Dänen kontrollieren nun auch, wer ins Land kommt - stichprobenartig
aus SRF 4 News aktuell vom 04.01.2016.
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Darauf hat Regierungschef Lars Løkke Rasmussen nun reagiert – er kündigte stichprobenartige Passkontrollen an der Grenze zu Deutschland an. Die Kontrollen sollen ab sofort für zunächst zehn Tage gelten. Damit wolle man Ruhe und Ordnung im Land bewahren und einen Überblick bekommen, wie viele Leute täglich ins Land kommen, sagt der Journalist Clemens Bomsdorf in Kopenhagen.

Es gebe einen interessanten Unterschied zwischen der deutsch-dänischen und der schwedisch-dänischen Kontrolle. «Die Dänen machen anders als die Schweden bisher nur Stichproben.»

Schengen ist in Gefahr.
Autor: Martin Schäfer Sprecher des dt. Aussenministers

In Deutschland reagierte man besorgt auf die Ankündigung. «Der freie Personenverkehr ist ein wichtiges Gut – und er ist in Gefahr», sagte ein Sprecher von Aussenminister Frank-Walter Steinmeier. Es sei besser, wenn Europa geeint handle: «Das Flüchtlingsproblem löst man nicht an der Grenze zwischen zwei Ländern.»

Was bedeuten die Kontrollen für die Öresundregion?

Das Öresund-Institut hat berechnet, wie sich die Kontrollen auwirken: Allein die Zeit, die Pendler und Reisende durch die Passkontrollen täglich zusätzlich auf der Strecke verbringen, kostet demnach am Tag umgerechnet rund 175'000 Euro. Dazu kämen langfristige Effekte auf Unternehmens-Investitionen und den Arbeitsmarkt. Der Kopenhagener Flughafen werde an Attraktivität verlieren, die Wirtschaft in der Öresundregion weniger stark wachsen als erwartet.

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